10.05.2017
Vera Weber

Das Drama hinter den Kulissen der Meeresaquarien

Fast alle marinen Zierfische werden in Riffen gefangen, schreibt der Journalist Peter Jaeggi in einem umfassenden Artikel zum Thema. Und die Haltung derjenigen, die den Transport zu den Grossaquarien überleben, ist problematisch. Obwohl der Zolli mit dem Ozeanium eine solche Anlage plant, wollen die Verantwortlichen nicht über das Thema reden. Peter Jaeggi geht auch ausführlich auf die Position der Fondation Franz Weber und von Vision NEMO dazu ein.

Tauchmaske aufsetzen, Flossen über die Füsse stülpen, ein Ruder in der rechten Hand, ein Netz in der linken. So taucht der Fischer Saharudin ab. Nur gerade zwei Meter tief. Ziel seiner Jagd ist ein kleiner Schwarm prächtiger Fische, die beinahe bewegungslos im Schutz eines Korallenstockes schweben. Mit dem Holzruder treibt er die ganze Gruppe ins Netz, zieht dieses zusammen und reicht es seinem Kollegen, der oben im hölzernen Auslegerboot wartet.

Der ganze Spuk dauert nur etwa eine Minute. So einfach und so schnell verschwinden 40, 50 Tiere aus dem Riff. Je nach Auftragslage fangen Saharudin und sein Kollege täglich bis zu 1’000 dieser Fische für den internationalen Aquarienfischhandel.

Schauplatz ist die Bucht des Fischerdörfchens Bone Baru, nicht weit vom Ufer entfernt. Hier, etwa 12’000 Kilometer von der Schweiz entfernt auf der kleinen indonesischen Insel Banggai in Zentralsulawesi, ist die Heimat des Banggai-Kardinalfisches. Für Aquarianer weltweit ist der kleine Schönling eines der begehrtesten Tiere. Dieser Barsch lebt hier endemisch, es gibt ihn weltweit also nur hier. Wegen der grossen Nachfrage ist er im höchsten Grad gefährdet.

 

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