27.08.2025
FONDATION FRANZ WEBER

Seit 1989 ein Paradies für Australiens Wildpferde

Die herzzerreissenden Szenen aus den 1980er-Jahren bleiben unvergessen: Brumbies – Australiens Wildpferde – wurden aus Helikoptern gnadenlos abgeschossen.

Ganze Herden in Panik, verzweifelte Fohlen neben ihren toten Müttern. Diese brutalen Massenerschiessungen wurden nicht nur geduldet, sondern aktiv von der australischen Regierung organisiert – unter dem Vorwand, Brumbies würden Krankheiten verbreiten, insbesondere auf Rinder. Getragen wurde dieses Vorgehen von Teilen der Rindfleischindustrie, die in den Wildpferden nichts als Schädlinge und Konkurrenten um Weideland sahen. Jedoch sie spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, indem sie durch ihre Weideaktivitäten das Pflanzenwachstum regulieren, Überwucherung verhindern und dadurch das Risiko von Buschbränden verringern.

Die Fondation Franz Weber reagierte mit Entschlossenheit. 1987 und 1988 machte sie das Massaker weltweit bekannt und lancierte eine internationale Kampagne. 

1989 folgte der entscheidende Schritt: der Kauf der ehemaligen Rinderfarm Bonrook Station, zweieinhalb Autostunden südlich von Darwin – und die Gründung des Wildpferdereservats «Franz Weber Territory». Auf 495 km² subtropischem Buschland entstand das erste – und bis heute einzige – Schutzgebiet Australiens in dem eine bedeutende Population von Brumbies sicher leben kann und frei in ihren Familienverbänden herumstreifen darf, ungestört und unberührt. 

Rund 800 Wildpferde leben auf Bonrook, gemeinsam mit wilden Rindern, Wasserbüffeln, über 150 Vogelarten und vielen einheimischen Tierarten – im natürlichen Gleichgewicht. 

Da Bonrook von einem extremen Klima geprägt ist, mit starken Regenfällen in der Monsunzeit und langen Dürren in der Trockenzeit, ist Wasser ein zentrales Thema. Um die Wasserversorgung für die Tiere das ganze Jahr über zu sichern, hat die Fondation zwei Dämme gebaut und zwei Wasserlöcher gebohrt, ein weiteres ist in Planung.

Die Fondation rettet weiterhin Pferde aus der Region – sowohl Brumbies als auch Hauspferde in Not. Brumbies, die kräftig und gesund sind, werden in das 495km2 grosse Buschland entlassen. Die geretteten Hauspferde hingegen verbringen ihr neues Leben auf den Weiden nahe des Homesteads, liebevoll betreut vom langjährigen Station Manager.

Nach einem 20-jährigen Abschussverbot wurden die ikonischen Brumbies im 2023/24 im Kosciuszko-Nationalpark im australischen Bundesstaat New South Wales (NSW) wieder Opfer brutaler Tötungsaktionen. Regierungsstellen und Gruppen wie der Invasive Species Council verbreiten seit Jahren, Brumbies stellten eine ökologische Bedrohung dar und würden empfindliche Ökosysteme schädigen und einheimische Arten verdrängen. Beweise oder Studien für diese Behauptungen gibt es jedoch keine.

Die Fondation Franz Weber setzt sich weiterhin entschieden für den Schutz der Brumbies ein. Sie arbeitet mit verschiedenen Brumby-Schutzgruppen zusammen, sensibilisiert die Öffentlichkeit für die Situation der Brumbies und wirkt bei Petitionen mit. Zudem unterstützt die FFW die Produktion eines Dokumentarfilms, der die Wahrheit über die Brumbies ans Licht bringen soll und das fehlende wissenschaftliche Fundament der Tötungen kritisch beleuchtet.

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