Die Problematik

Pelz-Bommel und -Bordüren an Mützen, Jacken oder Stiefeln. Seit einigen Jahren boomt der Verkauf von Pelzprodukten wieder. Pelz wird heute in grossen Massen billig produziert und ist daher erschwinglich geworden. Er dient oft nur zur Verzierung von Textilien und modischen Accessoires. Dadurch wird Echtpelz meist gar nicht wahrgenommen und das unvorstellbare Tierleid dahinter nicht erkannt.

Die Gewinnung von Pelzprodukten ist nicht tierfreundlicher geworden. Im Gegenteil. Seit Asien ein bedeutender Exporteur von Pelzprodukten geworden ist, hat sich die Tierschutzbrisanz sogar noch verschärft. Aktuelles Bildmaterial zeigt klar: Die Haltung und Tötung der betroffenen Tiere für die Pelzherstellung ist nach wie vor mit schlimmsten Qualen verbunden.

Das Pelztragen gilt in der Welt der Schönen und Reichen als „trendy“. Dadurch wird die junge Generation von Menschen desensibilisiert und abgestumpft. Sie erkennt nicht, wie viel Blut an jedem einzelnen Pelzstück klebt.

Obwohl es in der Schweiz seit 2013 eine Pelzdeklarationsverordnung gibt, zeigt sich, dass 70% der kontrollierten Geschäfte nach wie vor ungenügend oder gar nicht deklarieren. Stichproben von Behörden, Tierschutzorganisationen und Medien haben ebenfalls gezeigt, dass Konsumenten bei kritischen Fragen zur Pelzproduktion häufig gezielt in die Irre geführt und so zum Kauf animiert werden. Und selbst eine optimal ausgestaltete und umgesetzte Deklarationspflicht könnte nicht verhindern, dass tierquälerisch gewonnene Pelzwaren weiterhin eingeführt und verkauft werden.

Unser Projekt

Die Fondation Franz Weber hat zusammen mit anderen Tierschutzorganisationen die Aufklärungskampagne «Stopp Pelz» gestartet. Insgesamt 2‘500 Plakate sind ganz jährlich schweizweit in drei verschiedenen Landessprachen zu sehen. Diese Kampagne soll aufrütteln, informieren und schockieren. Wir wollen das Bewusstsein für das Leid, welches den Pelztieren widerfährt, stärken – die Bevölkerung soll wissen, was sie trägt und wie viel Blut daran klebt. Ziel ist, die Menschen zu sensibilisieren und schlussendlich dem Pelztragen den Garaus zu machen!

Die Fondation Franz Weber unterstützte zudem die Petition «Kein Import von tierquälerisch erzeugten Pelzprodukten». Die Petition, fordert die eidgenössischen Parlamentarierinnen und Parlamentariern auf, die von Nationalrat Matthias Aebischer eingereichte Motion 19.4425 für ein Importverbot von tierquälerisch erzeugten Pelzprodukten zu unterstützen. Leider scheiterte das Anliegen am 30. Mai 2022 am Entscheid des Ständerats.

Für die Fondation Franz Weber ist klar: Nur ein Pelzimportverbot wird verhindern, dass tierquälerisch erzeugte Pelzprodukte ihren Weg in Schweizer Läden finden. Denn die im Ausland üblichen Methoden der Pelztierjagd (Tellereisen, Schlingen- und Totschlagfallen) sowie die Haltungsbedingungen (enge Käfige mit Drahtgitter-Böden) in kommerziellen «Pelztierfarmen» – aus denen 85% der Pelze stammen – erfüllen nach Massstab des Schweizer Tierschutzgesetzes klar den Tatbestand der Tierquälerei.

Die Fondation Franz Weber wird sich weiterhin unermüdlich dafür einsetzen, dass diesen unvorstellbaren Qualen, ein Ende gesetzt wird!

Weitere Informationen:

  • SRF DOK-Sendung «Pelz aus Zucht – Das Leiden von Polarfuchs und Marderhund in Finnland»

Unsere Ziele

  • Dem Pelztragen ein Ende setzen
  • Ein Importverbot für Pelzprodukte ohne klare Herkunftsdeklaration
  • Aufzeigen, dass weder ein Import- noch ein Vermarktungsverbot von Pelzprodukten mit den internationalen Pflichten der Schweiz kollidieren würde

Zahlen und Fakten

***

0 Millionen Tiere
werden jährlich für die Pelzindustrie brutal getötet
0 verschiedene Chemikalien 
werden für die Gerbung von Pelz benötigt
0 Milliarden
US-Dollar setzt die Pelzindustrie weltweit jährlich um
0 Pelzfarmen
existieren heute allein in den EU-Mitgliedstaaten (Stand: 2018)
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