Paradoxerweise hat der jahrzehntelange Bürgerkrieg in Kolumbien zwischen der Regierung, Rebellen und Drogenkartellen für die dortigen Naturschätze einen gewissen Schutz bedeutet. Weil sich in den Waldgebieten oft Rebellen versteckten, wagte sich niemand, dort Holz zu fällen oder Bodenschätze abzubauen.
Das Friedensabkommen das Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos 2016 mit den FARC-Rebellen (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia) schloss, bedeutet für das Land Hoffnung und ist eine gewaltige Chance. Aber es weckt auch Begehrlichkeiten, die nun sicherer gewordenen Wälder, Hochebenen, Gebirge und Meeresgebiete auszubeuten.
Es droht die rücksichtslose Ausplünderung von bislang kaum berührten Ressourcen durch Abholzung, Minen, Ölbohrungen, Fracking, Agrar-Monokultur und vieles mehr.
Um Kolumbiens einmalige Naturschätze mit fast 500 Säugetierarten, gegen 2’000 Vogelarten und mehr als 30‘000 Pflanzenarten nachhaltig zu schützen, muss jetzt gehandelt werden. Wir wollen verhindern, dass der Frieden zwischen den Menschen in einen Krieg gegen die Natur ausartet.
Zu diesem Zweck haben wir eine Koalition mit zwei kolumbianischen Organisationen, «Vivamos Humanos» und der Stiftung «Paz y Reconcialización», gegründet. Die Plattform soll Arbeitsplätze in ökologisch nachhaltigen Bereichen schaffen und damit demobilisierten ehemaligen Rebellen und Veteranen eine neue Perspektive bieten.
Zudem veranstalten wir zwecks Sensibilisierung der Öffentlichkeit gemeinsam mit Kolumbiens ehemaligem Präsidenten Ernesto Samper Treffen mit Jugendlichen, Bauern, Vertretern aus Wissenschaft und Politik, im Rahmen von Anlässen mit dem Namen «Café, Paz y Medio Ambiente» («Kaffee, Frieden und Umwelt»).
Naturschutz
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