Kenya ist gestern verstorben, nachdem sich ihr Gesundheitszustand über mehrere Tage hinweg zunehmend verschlechtert hatte und sie während dieser Zeit kontinuierlich vom Team des Elefantenschutzgebiets in Brasilien betreut wurde.
Die genauen Ursachen ihres Todes sind derzeit noch nicht bekannt. Die Obduktion wird unter Beteiligung von Universitätsfachleuten durchgeführt, die regelmässig mit dem Schutzgebiet zusammenarbeiten. Die Ergebnisse werden in den kommenden Wochen vorliegen.
Kenya verbrachte ihr gesamtes Leben in Gefangenschaft. Über 44 Jahre hinweg war ihr Körper Bedingungen ausgesetzt, die von der wissenschaftlichen Forschung seit Jahrzehnten als besonders schädlich für Elefanten beschrieben werden und direkte Auswirkungen auf ihre Gesundheit, ihr Wohlbefinden und ihre Lebenserwartung haben. Diese Realität hat sich in zahlreichen jüngeren Fällen von in argentinischen Zoos verstorbenen Elefanten wiederholt.
Die Folgen jahrzehntelanger Gefangenschaft — ungeeignete Räume, Betonflächen, Isolation und mangelnde Stimulation — lassen sich nicht immer rückgängig machen, selbst wenn die Verlegung in ein Schutzgebiet eine deutliche Verbesserung darstellt. Die Fälle von Pocha, Pupy und nun auch Kenya verdeutlichen dies.
Dennoch zeigt die Erfahrung in Schutzgebieten, dass Lebensbedingungen, die den Bedürfnissen der Art entsprechen, zu einer erheblichen Verbesserung der Lebensqualität führen können. Elefantinnen wie Mara und Guillermina sind dafür ein Beispiel, mit mehr Bewegungsfreiheit, sozialen Kontakten und grösserer Autonomie.
Wir teilen diese Information mit Bedauern und bekräftigen unsere Haltung, dass die Haltung von Elefanten in Zoos und anderen künstlichen Einrichtungen beendet werden muss. Die wissenschaftliche Evidenz ist eindeutig, und die Folgen dieses Modells wiederholen sich immer wieder.
Gleichzeitig empfinden wir Erleichterung darüber, rechtzeitig angekommen zu sein, und die Gewissheit, alles in unserer Macht Stehende getan zu haben, damit Kenya nicht zwischen rostigen und feuchten Betonwänden sterben musste. Kenya ist in engem Kontakt mit der Natur gestorben, in sie eingebunden. Diese fünf Monate im Schutzgebiet bedeuteten für sie mehr als die vierundvierzig Jahre, die sie zuvor in einem Betonviereck eingesperrt war.
Alle unternommenen Anstrengungen zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Kenya waren notwendig und gerechtfertigt, und wir setzen unsere Arbeit fort, damit kein weiterer Elefant sein Leben in Gefangenschaft verbringen muss.