Wie kommt es, dass eine so kleine Stiftung wie die Fondation Franz Weber auf der ganzen Welt so viele beeindruckende Erfolge erzielt hat? Ihre überwältigende Erfolgsbilanz verdankt sich dem kraftvollen, schöpferischen Geist, der sie ins Leben rief, gestützt auf unerschütterliche Werte, unabhängiges Engagement und ausserordentlichen Mut.
Hellsichtigkeit und Mut, eine persönliche Stärke
Franz Weber erkannte sehr früh, dass irreparable Schäden die Schönheit der Welt bedrohten, für unverwüstlich gehaltene Ökosysteme vernichteten und durch nichts zu rechtfertigendes Leid über Mensch und Tier brachten. Am Anfang seines Kampfes stand die Revolte, die von diesem persönlichen Leid befeuert wurde, das er mit der lebenden Welt teilte, der er sich vollkommen zugehörig fühlte.
Eine partizipative Herangehensweise
Franz Weber war ein ideenreicher und weitsichtiger Pionier. Er besass eine einzigartige Begeisterungsfähigkeit, viel Mut, einen unbeugsamen Willen und eine durch nichts zu brechende Stärke und Beharrlichkeit. Frei von jedem Eigennutz zog er als Ritter im Dienste von Mutter Erde und der Menschheit in die Schlacht. Er lancierte zahlreiche Kampagnen, reagierte jedoch auch auf die Bitten von Personen und Organisationen, die sich angesichts der zerstörerischen Macht wirtschaftlicher Interessen und der Ideologie von Wachstum und Expansion ohnmächtig fühlten. Er verstand es, sie zu mobilisieren, sie zu organisieren und seine unermüdliche Energie an sie weiterzugeben.
Franz Weber machte sich seine Fähigkeiten als Journalist zunutze, um die Aufmerksamkeit auf konkrete Situationen zu lenken und die Öffentlichkeit dafür zu mobilisieren. Im Umweltbereich – und mehr noch in Naturschutzfragen – war diese Herangehensweise damals unüblich. Er suchte sich exemplarische Kämpfe aus, die zu Meilensteinen auf dem Weg zu mehr Bewusstsein und Engagement für die Umwelt wurden, und oft gewann er sie. Man denke nur an Surlej und das Engadin in Graubünden, die Stätte von Delphi in Griechenland, Les-Baux-de-Provence, Donau-Auen, Lavaux und die Giessbach-Anlage – alles einzigartige Landschaften oder Stätten, die dank engagierter Interventionen bewahrt wurden. Ebenso unvergessen bleibt der Widerstand gegen das Projekt eines Bergflughafens in Verbier sowie gegen die Zersiedlung der Schweiz durch Autobahnen, Hochspannungsleitungen und Zweitwohnungen. Er setzte sich für die Tiere ein: gegen das Abschlachten von Robbenbabys, für die Elefanten und für die ausgewilderten Pferde in Australien. Bei einigen dieser Kämpfe begleitete ich ihn und war beeindruckt von der Kraft, der Entschlossenheit, dem Mut und der Integrität dieser unabhängigen, unerschrockenen, manchmal unbequemen und stets kompetenten Persönlichkeit.
Konsequent aus Überzeugung
Die Stärke der Fondation Franz Weber verdankt sich in hohem Masse der Kohärenz der Werte, die sie vertritt. Aus tiefer Überzeugung heraus führte – und führt sie noch heute – schwierige Kämpfe. Die Liebe zur Natur, die Schönheit der Landschaft und die Achtung des Lebens und der Kultur sind der Ansporn für ihr Engagement, das auf einem ganzheitlichen Ansatz beruht. Das heisst, auf dem Verständnis der Einheit und der Komplexität der materiellen und spirituellen Welt, in der alles ineinandergreift. Davon legt das letzte Buch Franz Webers, «Friede mit der Schöpfung» von 2009 Zeugnis ab, im Sinne des verstorbenen Papstes Franziskus, der in seiner Enzyklika Laudato si‹ schreibt:
«Gott [hat] uns so eng mit der Welt, die uns umgibt, verbunden, dass die Desertifikation des Bodens so etwas wie eine Krankheit für jeden Einzelnen ist, und wir können das Aussterben einer Art beklagen, als wäre es eine Verstümmelung».
Wichtiger denn je
Obwohl der Umweltschutz zurzeit einen gewissen Stellenwert besitzt, sind wir in unserem Kampf oft allein, da andere Organisationen so viele Kompromisse eingegangen sind, dass sie nicht mehr klar sehen und es nicht mehr wagen, entschlossen Position zu beziehen. Das Team der Fondation Franz Weber, ihr Rat, dem anzugehören ich die Ehre habe, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die weltweit im Einsatz sind, pflegen den Geist und das unabhängige, unerschrockene und sachkundige Engagement ihrer Gründer Franz und Judith Weber unter der Leitung ihrer Tochter Vera. Daher rufe ich alle, die sich unserer Verantwortung für die Erde bewusst sind, dazu auf, sich von der Fondation Franz Weber inspirieren zu lassen und sie zu unterstützen.
Lassen Sie uns wie sie mit Hellsichtigkeit, Hoffnung und Mut in die Zukunft blicken und uns mit Begeisterung dafür engagieren, die Menschheit mit der Natur zu versöhnen, die unsere Mutter und unsere Familie ist – ein Engagement, das in unserer dahinsiechenden Welt wichtiger denn je ist!