28.08.2024
Sam Forwood

Winterzeit auf Bonrook und Zukunftsplanung

Mit dem Einzug des Winters auf Bonrook haben die Brumbies ein dickes Fell bekommen. Die kontrollierten Abbrände verjüngen das Land mit frischem Gras. Vorbereitungen sind im Gange, um die Grenzzäune zu verstärken und den zukünftigen Wasserbedarf zu planen. Damit wird das Gleichgewicht und die Gesundheit dieser einzigartigen Landschaft in unserem Wildpferde Reservat in Australien erhalten.

Hier, auf den Weideflächen von Bonrook, befinden wir uns mitten im Winter. In den Nächten fällt die Temperatur auf 8°C und tagsüber wird es nicht wärmer als 28°C. Daher tragen wir bis zum späten Vormittag Jacken und sind nachts warm eingepackt. Auch die Brumbies spüren die kälteren Temperaturen und haben jetzt ein dickes Fell. Dieses zusätzliche Fell behalten sie bis zum späten September, wenn Hitze und Feuchtigkeit zunehmen, und sie dann das überschüssige Haar verlieren.

Kontrollierte Abbrände und frisches Weideland

Wir haben die kontrollierten Abbrände auf den Weideflächen abgeschlossen. Dieses Jahr fanden sie von Anfang Mai bis Mitte Juni statt. Der grösste Teil des verbrannten Landes ist mit frischem Gras zurückgekehrt. Die Brumby-Herden sind jetzt in diesen Gebieten zu finden, grasen und geniessen die frischen, einheimischen Gräser. Besonders angetan sind sie von einem Gras namens Kängurugras, das einen hohen Nährwert hat und frisch bleibt, im Gegensatz zu dem höheren Speer- und Zuckerrohrgras, das eine bestimmte Höhe erreicht und dann sauer wird.

Jährlinge in bester Form

Die letztjährigen Fohlen sind in bester Form, während sie ins Jährlingsalter übergehen. Ich sehe viele von ihnen regelmässig in den Familiengruppen auf dem Gelände. Frech und von jugendlicher Überschwänglichkeit, werden sie von ihren Müttern und anderen Familienmitgliedern in Schach gehalten und diszipliniert. Zu dieser Jahreszeit sind die Brumbies in bester Verfassung und das Wetter ist ihnen wohlgesonnen; ihre Mäntel glänzen im Sonnenlicht. Ich habe Mineral- und Salzblöcke an den Wasserstellen ausgelegt und werde dies fortsetzen bis die Monsunregen das Durchqueren des Landes unmöglich machen.

Auf Bonrook leben die Brumbies ungestört in ihren Familiengruppen – von ihrer Geburt bis zu ihrem natürlichen Tod. Sie werden nicht weggegeben, verkauft, verpachtet und in keiner Weise genutzt. Hier dürfen sie in Frieden, Anmut und Freiheit leben.

Sichtungen von Wasserbüffeln

Die Wasserbüffel sind zu dieser Jahreszeit ebenfalls in grosser Zahl unterwegs. Einige der Kühe sind mit zwei Kälbern zu sehen; eines aus der letzten Regenzeit und eines aus dem Jahr davor, beide werden noch von ihrer Mutter gesäugt. Die Kälber sind fett und bleiben stets in ihrer Nähe. Obwohl die Mütter sanftmütig und harmlos aussehen, sind sie äusserst gefährlich und beschützend.

Regen und neue Wasserquellen

Die letzte Regenzeit war gut, und wir hatten insgesamt 1905 mm Regen mit örtlichen Überschwemmungen Mitte März. Solche starken Regenfälle sind ein gutes Omen für den späteren Teil der Trockenzeit, wenn die Temperaturen steigen und das Grundwasser knapp wird. Seit der letzten Trockenzeit haben wir im süd-zentralen Teil der Weideflächen eine neue Wasserquelle, Coolibah Bore, die mit Solarenergie betrieben wird. Zahlreiche Brumbies sind dort zu sehen. Es ist die erste Wasserquelle, die seit 1973 auf Bonrook gebohrt wurde.

Umsiedlung von Brumbies

Die Installation der Einwegtore und Kameras im östlichen Grenzzaun ist abgeschlossen. Gemäss unserer Vereinbarung mit der lokalen Aboriginal-Community, Jawoyn People, können sich die Brumbies, die sich auf dem benachbarten Land aufhalten, eigenständig nach Bonrook begeben. Ich habe Minerallecksteine in unmittelbarer Nähe platziert, um die Pferde durch die Tore zu locken. Erste Anzeichen zeigen, dass sie gut funktionieren! In den kommenden Monaten wird es mehr zu diesem Projekt zu berichten geben.

Geplante Projekte

Geplant für die kommende Trockenzeit ist die Aufrüstung des nördlichen Grenzzauns an Flussübergängen mit schweren Stahlpfosten. Wir haben auch neue Sicherheitswarnschilder, die an allen Eingangstoren und Zugangswegen angebracht werden, um Eindringlinge, Jäger und dergleichen abzuschrecken. 

Im August planen wir im äussersten südöstlichen Teil Bonrooks die Bohrung einer neuen Wasserquelle namens «Dingo Soak». Diese Massnahme wird erheblich dazu beitragen, dass die Brumby-Population gesund bleibt und ausreichend Wasser hat. Dadurch können wir nicht nur ihr Wohlergehen verbessern, sondern auch unsere Sorge hinsichtlich Wasserknappheit – vor allem während der Trockenzeit – mindern.

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