05.07.2019
Fondation Franz Weber

Medienmitteilung: Gipfel über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten – Wie kann der Afrikanische Elefant gerettet werden?

GENF – Die 18. Tagung der Vertragsparteien des Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten (CITES) wird vom 16. bis 28. August 2019 in Genf stattfinden (CoP18). Die Fondation Franz Weber (FFW) ist seit 30 Jahren offizielle Beobachterin innerhalb der CITES. Sie setzt sich dort insbesondere für den Schutz der Afrikanischen Elefanten und der Meereszierfische ein. Vor genau 30 Jahren wurde in Lausanne dank eines Beschlusses der Mitgliedsstaaten der Afrikanische Elefant unter vollständigen Schutz gestellt. Der Schweiz bietet sich dieses Jahr erneut die Gelegenheit, zum Schauplatz einer solchen historischen Entscheidung zu werden.

Ziel des Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (CITES) ist die Regulierung des Handels mit den Arten, um ihre übermässige Ausbeutung – und damit ihre Ausrottung – zu verhindern. Das Abkommen basiert auf einem System der Aufnahme der Arten in drei Anhänge: Listen, durch die den Tieren und Pflanzen jeweils ein unterschiedlicher Schutzstatus verliehen wird. Alle drei Jahre treffen sich die Mitgliedsstaaten der CITES, um über den Schutzstatus der Arten zu entscheiden, indem sie bestimmte Tiere oder Pflanzen in die entsprechenden Anhänge aufnehmen oder daraus entfernen.

Dieses Jahr wird die Konferenz der CITES-Vertragsparteien (CoP) vom 16. bis 28. August 2019 in Genf stattfinden. Vor 30 Jahren fand die CoP ebenfalls bereits in der Schweiz statt. Lausanne wurde damals Schauplatz einer historischen Entscheidung: Die Aufnahme aller Afrikanischen Elefanten in Anhang I der CITES, was den vollständigen Schutz vor jeglichem Handel mit ihrem Elfenbein bedeutete. Seitdem wurde dieser Schutzstatus kontinuierlich geschwächt. Heute sind die Elefantenpopulationen von Südafrika, Botswana, Namibia und Simbabwe wieder im Anhang II der CITES gelistet, wodurch sich ihr Schutzstatus dramatisch verschlechtert hat. 1999 und 2008 wurde sogar der Verkauf von Elfenbein genehmigt!

Doch die Realität zeigt: Die Elefanten sind ernsthaft gefährdet. Ihre Stosszähne sind bei Elfenbeinhändlern begehrt, und ihre Populationen werden in ganz Afrika von Wilderern dezimiert. 1980 wurde die Population der Afrikanischen Elefanten noch auf 1,3 Millionen Individuen geschätzt – 2015 waren es noch knapp 415’000. Ein Rückgang um 68%! Und diese Situation verbessert sich nicht. Im Gegenteil: Inzwischen sind sogar Gebiete im südlichen Afrika von der Wilderei betroffen, die früher Oasen des Friedens für die Dickhäuter waren…

Eine Mehrheit der Staaten des Verbreitungsgebiets der Elefanten spricht sich für den vollständigen Schutz der Art aus. 32 afrikanische Staaten, die sich zu einer strategischen Allianz – der Koalition für den Afrikanischen Elefanten (AEC) – zusammengeschlossen haben, haben formelle Vorstösse eingereicht, die auf der nächsten Vertragsparteienkonferenz (CoP18) geprüft werden sollen. Die Länder fordern die Wiederaufnahme aller Elefanten in Anhang I der CITES, die Schliessung der nationalen Elfenbeinmärkte, von denen die EU und Japan derzeit die grössten sind, die Beschränkung der Exporte lebender Elefanten in Zoos oder andere Einrichtungen, in denen sie in Gefangenschaft leben müssen, und eine bessere Verwaltung der existierenden Elfenbeinvorräte.

Diese konkreten Vorschläge werden von der Fondation Franz Weber (FFW), seit 30 Jahren offizielle Beobachterin der CITES, nachdrücklich unterstützt. Vera Weber, Präsidentin der FFW, berichtet: «Vor 30 Jahren, mit 14, war ich in Lausanne, als die Mitgliedsstaaten der CITES beschlossen, den internationalen Elfenbeinhandel zu verbieten. Seitdem wurde dieser Schutz kontinuierlich geschwächt. Es ist höchste Zeit, dass die CITES ein für alle Mal allen Diskussionen über den Elfenbeinhandel ein Ende setzt – ein Handel, der heute, in einer Zeit des massiven Artensterbens, vollkommen sinnlos ist!»

Gleichzeitig unterstützt die FFW einen Vorschlag der Schweiz, der EU und der USA an die CoP18, der sich auf die Untersuchungen der Meeresbiologin Dr. Monica V. Biondo stützt, um die Auswirkungen der Meereszierfischindustrie auf die marinen Ökosysteme und die gehandelten Arten zu erfassen. Monica Biondo erläutert: «Es existieren praktisch keine internationalen Vorschriften für die Meereszierfischindustrie. Daher muss die CITES dringend Massnahmen ergreifen, um die Meere und ihre Bewohner besser zu schützen.»

Medienmitteilung vom 5. Juni 2019 (pdf)

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