04.04.2019
Fondation Franz Weber

Der Natur-, Tier-, Landschafts- und Kulturgutschützer Franz Weber ist gestorben

Die Fondation Franz Weber trauert um ihren Gründer.

Über 50 Jahre kämpfte der gebürtige Basler Franz Weber als Pionier für den Schutz der Tierwelt und der Natur. Mit seinen vielfältigen Aktionen, Kampagnen und Initiativen – u.a. gegen die Robbenjagd in Kanada und für den Schutz der Elefanten, für die Rettung der Weinberge von Lavaux, der Donau-Auen in Österreich sowie für die Rettung des Grandhotels Giessbach – wurde er international bekannt. Am Dienstag, den 2. April 2019, ist der Gründer und Ehrenpräsident der Fondation Franz Weber im Alter von 91 Jahren gestorben.

Tief traurig, jedoch erfüllt mit grosser Dankbarkeit, nehmen seine Familie, Mitarbeitende, Freunde und Mitstreiter der Fondation Franz Weber Abschied von Franz Weber, der im Alter von 91 Jahren in den Abendstunden vom 2. April 2019 in Bern verstorben ist. «Ich verliere meinen geliebten Vater sowie meinen Wegweiser im Kampf für eine lebenswerte Welt», sagt Franz Webers Tochter Vera Weber. Die heutige Präsidentin der Fondation Franz Weber übernahm vor bald fünf Jahren die Nachfolge ihres Vaters an der Spitze der international bekannten Organisation für Tier-, Natur-, Landschafts- und Kulturgüterschutz.

Mit seinen Kampagnen hat Franz Weber Geschichte geschrieben – national und international. Sein «Erweckungserlebnis» hatte Franz Weber im Jahre 1965 in Surlej bei Silvaplana. Der verträumte Weiler mit 30 Menschenseelen im Engadin sollte in eine Stadt mit 25’000 Einwohnern verwandelt werden. Die Empörung über das Projekt machte den damals in Paris lebenden renommierten Journalisten zum ersten Umweltschützer der Schweiz. Franz Weber organisierte eine intensive Medienkampagne und trieb das nötige Geld auf, um für das Bauprojekt unerlässliche Grundstücke zu erwerben und diese mit einem Bauverbot zu belegen. Die Rettung von Surlej, mit der Franz Weber international bekannt wurde, steht am Anfang von insgesamt 150 Kampagnen zur Rettung von Tieren, Landschaften und Kulturdenkmälern.

Von überall her wurde Franz Weber fortan um Hilfe gerufen. Mit seinen Kampagnen, Aktionen und Initiativen rettete er die Gärten von Lausanne-Ouchy vor einem falsch geplanten Autobahn-Zubringer, das Weingebiet Lavaux vor der Verschandelung von Bauprojekten und die Donau-Auen vor einem gigantischen Wasserkraftwerk. Als Franz Webers historische Meilensteine gelten sein Kampf gegen die Robbenjagd mit Mitstreiterin Brigitte Bardot, sein Einsatz gegen den Elfenbeinhandel, die Rettung von Delphi in Griechenland vor gigantischen Industrialisierungsprojekten, und das wohl weltweit erste Crowdfunding mit dem Slogan «Giessbach dem Schweizervolk», welches das historische Grandhotel über dem Brienzersee vor dem Abriss bewahrte.

Franz Weber – stets von seiner rechten Hand und Ehefrau Judith bedingungslos unterstützt – gilt als Pionier und Vorbild im Natur-, Heimat- und Tierschutz, der mit seinem einzigartigen Charisma seine Mitmenschen begeistern und mobilisieren konnte. Vera Weber, Kampagnenleiterin der von ihm lancierten Zweitwohnungsinitiative, die 2012 von Volk und Ständen angenommen wurde, leitet seit 2014 die Fondation Franz Weber: «Das Feuer von Franz Weber, seine komplette Hingabe für den Schutz von Natur, Tier und Heimat brennt in uns, in mir weiter. Getragen von seinem einzigartigen Lebenswerk, von den vielen beispiellosen Aktionen und von der langjährigen Erfahrung, ist und bleibt die Fondation Franz Weber eine erfolgreiche Institution im Kampf für eine lebenswerte Welt.»

Eine öffentliche Gedenkfeier wird anfangs Sommer im Grandhotel Giessbach stattfinden. Weitere Informationen zu diesem Anlass werden zu gegebener Zeit erfolgen.

 

Kurz-Biographie

Franz Weber (27.07.1927 – 02.04.2019), geboren und aufgewachsen in Basel, gründete im Jahr 1975 die Stiftung «Fondation Franz Weber». Durch seine erfolgreichen Kampagnen und Initiativen gilt Franz Weber als erster und bekanntester Natur-, Tier-, Landschafts- und Heimatschützer der Schweiz.

 

 

Weitere Informationen:

Medienmitteilung vom 04.04.2019 (PDF)

 

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