27.11.2024
Tom Sciolla

Eine wunderbare Freundschaft erblüht auf dem Gnadenhof Equidad

Obwohl Equidad nur knapp dem Inferno entging, bleibt das Leben hier nach wie vor ein Hoffnungsschimmer. Dieser Bericht, der vor der Bedrohung durch das Feuer verfasst wurde, erzählt von der wunderbaren Freundschaft zwischen den Pferden Shana und Pecosa.

Auf dem Gnadenhof Equidad verkörpern zwei Stuten, Shana und Pecosa, die Kraft der Freundschaft. Shana, im Schutz unseres Gnadenhofs geboren, führt Pecosa, eine Überlebende aus einer Rettungsaktion, die fast blind ist, und bleibt stets an ihrer Seite. Ihre aussergewöhnliche Freundschaft zeigt die tiefgreifende Wirkung, wenn Pferden erlaubt wird, in einem mitfühlenden Umfeld ihre eigenen Bindungen zu knüpfen.

Das Verständnis der sozialen Dynamik von Pferden  

Pferde sind von Natur aus sehr soziale Tiere, deren Wohlbefinden untrennbar mit den Verbindungen innerhalb ihrer Herde verknüpft ist. Diese komplexen sozialen Strukturen vermitteln Zugehörigkeit, Sicherheit und Geborgenheit und ermöglichen es den Pferden, sich in ihrer Umgebung zurechtzufinden und als Gruppe zu gedeihen. 

Auf dem Gnadenhof Equidad erkennen wir dieses tief verwurzelte Bedürfnis an und schaffen eine Umgebung, in der unsere Pferde ihre natürlichen Verhaltensweisen frei ausleben und eigene soziale Kreise bilden können. Dieses Engagement zur Förderung natürlicher Herdendynamiken verbessert nicht nur das körperliche und emotionale Wohl unserer Pferde, sondern lässt uns auch die aussergewöhnliche Schönheit ihrer sozialen Interaktionen erleben.

Shanas schicksalhafte Ankunft auf dem Gnadenhof

Shanas Geschichte begann mit der Rettung ihrer Mutter aus einer Fleischzuchtanlage – ein Zeugnis für Equidads unerschütterliches Engagement, Tieren in grösster Not Zuflucht zu bieten. Was die Retter nicht wussten: Shanas Mutter trug ein kostbares Geheimnis in sich. Kurz nach ihrer Ankunft wurde Shana geboren, ein Licht der Hoffnung inmitten der weitläufigen Weiden des Sanctuarys. Tragischerweise verstarb ihre Mutter kurz darauf, und Shana musste sich alleine in der grossen Herde zurechtfinden. Obwohl sie von unzähligen Pferden umgeben war, fiel es der unabhängigen Shana schwer, dauerhafte Bindungen zu knüpfen, während sie sich nach einer Seelenverwandten sehnte.

Pecosas Leidensweg: Die Reise einer Überlebenden  

Pecosas Weg nach Equidad war beschwerlich. Aus den grausamen Bedingungen der argentinischen Provinz Salta gerettet, trug sie die körperlichen und seelischen Narben von Vernachlässigung und Gewalt. Fast blind, war Pecosa auf die Führung anderer Pferde angewiesen, um sich zurechtzufinden – ein ständiger Ausdruck ihrer Verletzlichkeit. Doch nur wenige Pferde waren bereit, die Verantwortung für sie zu übernehmen, was Pecosa isoliert zurückliess, während sie nach Verbindung suchte. Das engagierte Team von Equidad griff ein, bot vorübergehende Unterstützung, doch eine dauerhafte Lösung war noch nicht in Sicht.

Die Entstehung einer tiefen Verbindung

Erkennend, dass sowohl Shana als auch Pecosa nach Gesellschaft suchten, ermöglichte das Team von Equidad ihre Begegnung. Die Verbindung war sofort tief und bewegend – ein Beweis für das angeborene Mitgefühl und Verständnis, das zwischen Pferden existiert. Shana, mit ihrem lebhaften Wesen und ihrem Schutzinstinkt, übernahm die Rolle von Pecosas Führerin. Seitdem begleitet sie sie zu Futter, Wasser und Schutz mit unerschütterlicher Hingabe. Pecosa fand in Shanas Gegenwart Sicherheit und Geborgenheit, während ihre sanfte Natur Shanas unabhängigen Geist beruhigt. Ihre Freundschaft, geboren aus freier Wahl und gegenseitigem Respekt, erblühte im Schutz des Gnadenhofs – ein Leuchtturm der Hoffnung und ein Zeugnis für die heilende Kraft der Liebe.

Die Mission von Equidad: Ein Zufluchtsort des Mitgefühls

Die aussergewöhnliche Bindung zwischen Shana und Pecosa ist nur eine von vielen Geschichten über Widerstandskraft, Mitgefühl und Liebe, die sich auf Equidad entfalten.

Auf unserem Gnadenhof Equidad retten wir Tiere in Not, rehabilitieren sie und bieten ihnen lebenslange Versorgung. Dabei schaffen wir eine Umgebung, in der die Tiere ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben, bedeutsame Beziehungen knüpfen und die Freude am einfachen Sein wiederentdecken können.

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