29.11.2022
Marina Cornu

Initiative zum Schutz des Greyerzersees

Das Projekt Goya Onda ist ein Projekt zur Erzeugung einer künstlichen Welle auf dem malerischen Greyerzersee – für das kurzfristige Vergnügen einiger weniger Surfer und auf langfristige Kosten der Natur. Denn Goya Onda bedroht die Artenvielfalt! Die Fondation Franz Weber unterstützt deshalb das Bestreben der Vereinigung «Sauvez les Laviaux», welche die angekündigte Katastrophe verhindern will.

An den Ufern ebenso wie im Wasser des 1948 künstlich angelegten Greyerzersees hat sich eine üppige Flora und Fauna entwickelt. Der See wurde schnell zu einer Oase des Friedens für die Ortsansässigen und – mehr noch – für die Artenvielfalt, die dort seit über siebzig Jahren gedeiht. Das Milieu ist längst nicht mehr künstlich, sondern hat sich im Laufe der Zeit in einen echten, natürlichen Lebensraum verwandelt. Lurche, Fische und Vögel haben sich ihre Habitate dort geschaffen, wo nun eine gigantische Infrastruktur errichtet werden soll.

Dieser Idylle droht höchste Gefahr! Durch das Projekt namens «Goya Onda», welches auf dem malerischen See die Erzeugung einer künstlichen Welle möglich machen soll – zum Vergnügen einiger Surfbegeisterten. Die dafür geplante Infrastruktur würde einen Teil der Seeufer sowie vor allem die Artenvielfalt zerstören.

Zerstörung der Natur … für Spass!
Die Projektplaner machen keinen Hehl daraus, dass sie einen Teil des Sees privatisieren wollen, damit einige Surfbegeisterte auf künstlichen Wellen surfen können. Goya Onda soll in Morlon realisiert werden, wo das Delta des Greyerzersees ein Wasser- und Zugvogelreservat von nationaler Bedeutung beherbergt. Nicht genug damit, dass der Standort problematisch ist, werden Beeinträchtigungen, wie der durch das Projekt entstehende Lärm, die Wellenbewegungen, die Lichtverschmutzung und die Bauten selbst, dazu führen, dass ein grosser Teil, der an den Ufern ansässigen Arten, verschwinden wird. Goya Onda wird somit den landschaftlichen Wert des Standorts mindern und das zerbrechliche Ökosystem, das sich dort entwickelt hat, zerstören.

Sauvez les Laviaux!
Bei diesem angeblich «nachhaltigen» Projekt handelt es sich um ein reines «Spielzeug» der Unterhaltungsindustrie, die noch dazu sehr energieintensiv ist – in einer Zeit, in der Stromsparen mehr als nötig ist. «Goya Onda» ist ein Unsinn, der mit dem fragwürdigen Marketingargument der «Nachhaltigkeit» die Zerstörung der Natur rechtfertigen soll! Glücklicherweise wollen Bürgerinnen und Bürger in der Region die Realisierung des Projekts verhindern. Sie haben deshalb die Vereinigung «Sauvez les Laviaux» gegründet.

Eine Initiative zum Schutz der Ufer des Greyerzersees
Um dieses Projekt zu verhindern und die Schönheit sowie den Naturwert des symbolträchtigen Sees des Kantons Freiburg langfristig zu erhalten, hat die Vereinigung «Sauver les Laviaux» eine kantonale Volksinitiative zur Rettung des Greyerzersees und seiner Ufer lanciert. Die Unterschriftensammlung läuft bis zum 14. Dezember. Die Fondation Franz Weber (FFW) unterstützt diese Initiative, die den Schutz des Greyerzersees in der Freiburger Verfassung verankern möchte. Dabei geht es keineswegs darum, jegliche Veränderung der Seeufer unmöglich zu machen. Der Text der Initiative ist weit genug gefasst, um leichte Anpassungen zuzulassen, die für eine nachhaltige Entwicklung des Sees notwendig sind. Neben ihrer Unterstützung der Initiative – die das Problem ein für alle Mal lösen würde – werden die FFW und ihre Schwesterstiftung Helvetia Nostra auch auf juristischer Ebene aktiv werden, indem sie Einsprachen und Beschwerden gegen das konkrete Projekt einlegen.

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