Am 7. März 2021 stimmte die Berner Stadtbevölkerung dem Ausführungskredit für die Bau- und Verkehrsmassnahmen in Zusammenhang mit dem Ausbau des Bahnhofs Bern zu. Durch den damaligen Projektplan für die Umgestaltung des Hirschengrabens drohten 25, teils über 100-jährige, Rosskastanien die Rodung. Dagegen wehrte sich die Fondation Franz Weber vehement. Mit Erfolg! Denn das Projekt wurde nun überarbeitet und 20 der 25 Bäume können stehen bleiben. Dies gab die Stadt Bern am Dienstag bekannt.

Alte Bäume können nicht «ersetzt» werden
«Die fünf Bäume, die infolge der Bauarbeiten im Bereich der Passage und der Tramwendeschlaufe entfernt werden müssen, werden nach Abschluss der Arbeiten ersetzt», erläutern die Stadtbehörden in einer Mitteilung. Die FFW bedauert die anscheinend durch die geplante Strassenunterführung unumgängliche Fällung der fünf Bäume. Denn auch wenn dieses ersetzt werden, ist zu beachten, dass ein Jungbaum einen alten Baum in seiner Wichtigkeit für die städtische Biodiversität in keiner Weise ersetzen kann, betont die FFW.

FFW ist gegen Gruppen-Fällungen wegen der Optik
In ihrer Medienmitteilung liess die Stadt verlauten, dass die übrigen Bäume erst ersetzt werden, «wenn es ihr Gesundheitszustand erfordert. Neupflanzungen sollen zudem gruppenweise erfolgen, damit ein möglichst homogenes Stadtbild erreicht werden kann.» Eine solche «gruppenweise» Rodung wegen der Optik hält die FFW für äusserst verwerflich und ruft die Stadt dazu auf, nur einzelne, kranke Bäume fällen zu lassen. Vor jeder geplanten Fällung verlangt die FFW zudem ein Gutachten eines anerkannten Baumexperten, welches den Zustand des betreffenden Baumes beurteilt. «Denn auch ein durch eine Krankheit beeinträchtigter Baum ist oft in der Lage, noch Jahrzehnte lang weiterzuleben», betont Vera Weber, Präsidentin der FFW.