28.08.2019
Fondation Franz Weber

Der Ausgang der CITES-CoP18 gibt Anlass zur Hoffnung für bedrohte Arten

Die Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (CITES-CoP18) ging heute zu Ende. Die Länder, die vom 17. bis 28. August in Genf zusammenkamen, fassten Beschlüsse, die für den Artenschutz als grundsätzlich positiv gewertet werden können. Ein entscheidender Faktor für die Fondation Franz Weber (FFW): Es wurden wichtige Massnahmen zur Stärkung des Schutzes der afrikanischen Elefanten beschlossen. Dank der intensiven Arbeit der FFW dürfen über 30 aktuell in Simbabwe gefangengehaltene Elefantenbabys nun nicht nach China oder in andere Länder ausserhalb ihres natürlichen Lebensraums exportiert werden!

Die CoP18 beschloss, die Giraffen sowie mehrere Hai- und Rochenarten stärker vor dem internationalen Handel zu schützen, und wies gleichzeitig alle Vorschläge der Länder des südlichen Afrika, den Elfenbeinhandel wieder aufzunehmen, entschieden zurück.

Der weltweite Handel mit marinen Zierfischen wird mittels wissenschaftlicher Untersuchungen zum ersten Mal unter die Lupe genommen werden, um diesen in Zukunft kontrollieren und beschränken zu können.

Insbesondere der Afrikanische Elefant war Gegenstand intensiver Debatten und Verhandlungen. Diese hatten zum Ergebnis, dass der Schutz der Art gestärkt wird: Die CoP18 fordert regelmässige Berichte über die Elfenbeinvorräte der einzelnen Staaten, bekräftigte erneut ihren Wunsch nach einer endgültigen Schliessung der inländischen Elfenbeinmärkte weltweit – insbesondere EU und Japan -, und untersagte den Export von Elefanten in Zoos und Zirkusse ausserhalb ihres natürlichen Lebensraums, sofern nicht ein Ausnahmefall vorliegt.

Vier Elefantenpopulationen (Südafrika, Botswana, Namibia und Simbabwe) sind weiterhin auf Anhang II der CITES gelistet, während alle anderen afrikanischen Elefanten auf Anhang I verbleiben und damit besser geschützt sind. Durch diese unterschiedliche Auflistung besteht nach wie vor eine rechtliche Grauzone, und Schmugglern und Verbrauchern wird der Eindruck vermittelt, dass der Elfenbeinhandel wieder aufgenommen werden könnte. Die FFW, seit 1989 Beobachterin an der CITES und aktive Teilnehmerin an der CoP18 in Genf, wird deshalb weiterhin mit allen Mitteln dafür kämpfen, dass diese eindrückliche und symbolische Art den höchsten Schutz erhält.

Zum Abschluss der CoP18 bot Costa Rica – ein Land, das in Hinblick auf den Tier- und Umweltschutz äusserst fortschrittlich ist und das unter anderem die Nutzung von Tieren in Zirkussen untersagt – an, als Gastgeber der nächsten Vertragsstaatenkonferenz (CoP19) im Jahr 2022 zu fungieren. Vera Weber, Präsidentin der Fondation Franz Weber, freut sich über die Bilanz der diesjährigen CoP und ist überzeugt, dass die getroffenen Entscheide erst der Anfang eines weltweiten grundlegenden Umdenkens sind: «Dieses Jahr wehte an der CITES wirklich ein neuer Wind. Er spiegelt die Meinung der Öffentlichkeit wieder, welche den Schutz unseres Planeten immer ernster nimmt und sich dafür zu wehren beginnt.»

Zusätzliche Informationen

Medienmitteilung vom 28. August 2019 (PDF)

Projektseite – Kein Handel mit bedrohten Arten!
Projektseite – Stopp dem Elfenbeinhandel
Projektseite – Stopp dem Handel mit Elefantenbabys
Infoflyer CITES Proposals Elefanten: Englisch, Französisch

Projektseite Aquarienindustrie
Projektseite Banggai-Kardinalfisch
Info-Flyer Marine Ornamental Fish Trade (Englisch, PDF)

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