09.05.2019
Fondation Franz Weber

Drama im Grossaquarium NausicaĆ”: Letzter von 30 Hammerhaien gestorben

Im NausicaĆ” National Sea Center in Boulogne-sur-Mer bei Calais in Frankreich ist der letzte von 30 dort gehaltenen Hammerhaien gestorben. Bereits 2011 importierte das Grossaquarium NausicaĆ” 20 junge Hammerhaie, die in Australien ihrer Kinderstube im freien Meer entrissen wurden, nach Boulogne-sur-Mer (Frankreich). Weitere zehn Baby-Hammerhaie folgten 2018.

Der letzte dieser insgesamt 30 dort gehaltenen Tiere verstarb am Freitag, 26. April 2019. Das NausicaÔ National Sea Center gab bekannt, dass die Hammerhaie (Sphyrna lewini) an einer Pilzinfektion litten, die zu deren Tod führte. Offensichtlich konnte die Infektion nicht behandelt werden, obwohl sich das Grossaquarium als «modernstes und grösstes» Europas bezeichnet und «wissenschaftlich geführt» werde. NausicaÔ rühmt sich seit drei Jahrzehnten dafür, sich als Institution für den Schutz von Fischen und marinen Tieren sowie Umweltbelange einzusetzen. Gegenüber der britischen Tageszeitung The Telegraph räumte Philippe Vallette, Manager des französischen Grossaquariums, zum Tod der Haie nun ein: «Wir wurden Opfer unserer eigenen Ambitionen».

Sea Sheperd France hat Klage gegen das NausicaÔ National Sea Center erhoben, wegen «schwerer Körperverletzung und Nichteinhaltung der Vorschriften über das Halten von Wildtieren in Gefangenschaft, die zu deren Tod führten». Das Grossaquarium wird sich für die dramatischen Todesfälle vor Gericht verantworten müssen.

Die Fondation Franz Weber verurteilt solche Vorfälle von angeblich wissenschaftlich geführten Aquarien zutiefst. Meerestieren kann man in Gefangenschaft nicht die dringend benötigten Voraussetzungen für ein tierwürdiges Leben bieten.

GemƤss der Zeitung The Telegraph hat NausicaĆ” erst vor einem Jahr ein neues grƶsseres Becken für die Hammerhaie erƶffnet. Das Becken hat die Grƶsse von vier olympischen SchwimmbƤdern, enthƤlt 600ā€˜000 Liter Wasser und versucht, das Ɩkosystem des offenen Meeres nachzustellen. Die TodesfƤlle bedeuten für NausicaĆ” auch einen grossen finanziellen Verlust, denn der Bau des Beckens kostete das Aquarium umgerechnet mehr als 2.6 Millionen Franken und der Fang und Transport der Haie mehr als 1.7 Millionen Franken.

Auf seiner Webseite beschreibt sich das Aquarium NausicaÔ selbst wie folgt: «Es ist ein einzigartiges Zentrum für die Entdeckung der Meeresumwelt, das gleichzeitig Spass macht, lehrreich und wissenschaftlich ist und sich vor allem auf die Beziehung zwischen Mensch und Meer konzentriert». Klingt das bekannt? Auch die Initianten des geplanten «Ozeanium» in Basel sprechen von «Umweltschutz», einem «Bildungsauftrag» sowie «Wissenschaftlichkeit».

 

Liebe Baslerinnen und Basler
Stimmen Sie am 19. Mai «NEIN zum Ozeanium» und helfen Sie mit, damit solche Dramen in Basel nicht passieren.

Liebe Leserinnen und Leser
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Informieren Sie sich hier über die NOzeanium Kampagne.

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