14.07.2022
Fondation Franz Weber

Medienmitteilung: Zwei weitere Tiere sterben im Zoo Zürich – Endlich Schluss mit der unwürdigen Gefangenhaltung der Elefanten!

Innerhalb von nur zwei Wochen sind zwei asiatische Elefanten im Zoo Zürich gestor-ben. Der zweijährige Umesh und seine achtjährige Schwester Omysha erlagen einer Infektion mit dem Endotheliotropen Elefantenherpesvirus (EEHV). Dieses Virus ist bei wildlebenden asiatischen Elefanten endemisch und symptomlos. Bei Elefanten in Gefangenschaft ist es jedoch eine weit verbreitete Todesursache. Der Grund dafür ist, der durch die Gefangenschaft verursachte Stress, welche den folgenreichen Aus-bruch einer Infektion stark begünstig.

Die durch das Herpesvirus (EEHV) verursachte Krankheit ist für mehr als 50 Prozent der Todesfälle bei asiatischen Elefanten in europäischen und amerikanischen Zoos verantwortlich. Sie betrifft in der Regel Elefanten ab dem ersten bis zum 15. Altersjahr.

Elefanten und EEHV haben sich über Tausende oder gar Millionen von Jahren gemeinsam entwickelt und sich einander angepasst. Wie bei vielen anderen Wildtierarten, die ebenfalls ihre eigenen angepassten Herpesviren in sich tragen, sind Krankheiten aufgrund des Virus extrem selten. Tatsächlich treten schwere Erkrankungen und Todesfälle nur bei asiatischen Elefanten in Gefangenschaft auf.

Doch weshalb tötet das Herpesvirus so viele junge Asiatische Elefanten in Gefangenschaft? Die plausibelste Erklärung dafür ist, der durch die Gefangenschaft verursachte chronische Stress, welcher zu einer Unterdrückung des Immunsystems führt und die Vermehrung von Herpesviren begünstigt. Die meisten Herpesviren bleiben bei den Tieren (so wie auch bei den Menschen) lebenslang im Körper. Normalerweise hält ein intaktes Immunsystem die Viren in Schach. Ist die Körperabwehr jedoch nach einer Krankheit, Unterkühlung oder wegen psychischem Stress geschwächt, können die Viren wieder aktiv werden, mit gesundheitsschädlichen Folgen. Die Haltung in Gefangenschaft führt bei den Elefanten zu psychischen Stress mit den entsprechenden dramatischen Folgen. Hinzu kommt, dass auf dem widernatürlich engbegrenzten Lebensraum im Zoo die Viren schneller von Tier zu Tier übertragen werden.

Zoos investieren viel Geld in die Bekämpfung des EEHV für veterinärmedizinische Eingriffe bei Elefanten. Sie rechtfertigen diese Investitionen mit der Behauptung, dass sie dem Artenschutz dienen. Es gibt jedoch keinen Nutzen für die Schutz wildlebender Populationen, da das Virus keine Gefahr für wildlebende Elefanten in gesunden Lebensräumen darstellt.

Für die Fondation Franz Weber ist klar: diese unkontrollierten und unzureichend erklärten Ausbrüche von EEHV bei Elefanten in Gefangenschaft ist ein weiterer Beweis, dass Elefanten nicht eingesperrt werden sollten.

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