Die Walliser Landschaften sind in Gefahr! Der Grosse Rat des Wallis will, ebenso wie der Bund, riesige Solarmodule mitten in unseren Bergen aufstellen. Die Fondation Franz Weber wendet sich entschieden gegen diesen zerstörerischen Wahnsinn und trägt das Referendum gegen den Bau von Photovoltaik-Grossanlagen im Kanton Wallis mit. Für das Zustandekommen des Referendums bleibt nur noch wenig Zeit bis Mitte Mai!
Für das Zustandekommen des Referendums hat sich eine breite Koalition gebildet. Nun müssen bis Mitte Mai 3000 Unterschriften von Stimmberechtigten des Kantons Wallis zusammenkommen, damit unsere wertvolle Natur bewahrt werden kann.
Worum geht es?
Anfang Februar 2023 nahm der Walliser Grosse Rat ein Dekret zur Umsetzung des dringlichen Bundesenergiegesetzes an. Damit wird das Bewilligungsverfahren für grosse Photovoltaikanlagen in den Alpen vereinfacht und beschleunigt. Das Dekret geht jedoch zu weit, denn es öffnet Tür und Tor, um die alpine Natur und die in ihr beheimatete Artenvielfalt schnell und ohne Schutzvorkehrungen für riesige Solarprojekte zu opfern. Die Fondation Franz Weber sowie Pro Natura und die Walliser Grünen fordern ein Referendum gegen das Dekret «über das Bewilligungsverfahren für Photovoltaik-Grossanlagen».
Sie sind stimmberechtigt im Kanton Wallis? Laden Sie jetzt den Unterschriftsbogen herunter und unterschreiben Sie ihn! Mobilisieren Sie Freunde, Bekannte und Familie dies auch zu tun! Die Unterschriftensammlung für das Referendum endet am 18. Mai 2023. |
Die Natur zerstören, um Strom zu erzeugen?
Die Krise der Energieversorgung hat die weitaus schwerwiegenderen ökologischen Krisen in den Hintergrund gedrängt, welche die Schweiz bedrohen. Zum Beispiel den dramatischen Verlust der Biodiversität. Tatsächlich weist unser Land eine der höchsten Raten an bedrohten Arten und Lebensräumen auf. Durch das Dekret des Walliser Grossen Rates würde es möglich, ausserordentlich wichtige Flächen nahezu unberührter Natur (in der Grössenordnung von mehreren tausend Fussballfeldern) mit Solarmodulen zu überziehen — und diese Krise damit zu verschärfen. Selbst in regionalen Naturparks, eidgenössischen Jagdbanngebieten und Gebieten, die im Bundesinventar der Landschaften (BLN) verzeichnet sind, könnten «Megaprojekte» realisiert werden.
Die Referendum Koalition finden, dass es nicht zielführend sein kann, die Energiewende durch die Zerstörung der Natur herbeizuführen!
Unsere Landschaft opfern für Strom?
Die Schweizer Landschaften sind weltweit einzigartig und die wertvollste Visitenkarte unseres Landes. Das gilt insbesondere für das Wallis mit seinem etablierten und wachsenden Tourismus. Wenn wir unsere derzeit noch unberührten Alpen mit Solarmodulen überziehen, zerstören wir unwiederbringlich unser Erbe und unsere Identität. Aus ökologischer Perspektive sind diese Projekte auch deshalb nicht sinnvoll, weil riesige Mengen Beton und Stahl auf die Berggipfel transportiert werden müssten. Die Module werden nämlich auf Betonsockeln und Metallkonstruktionen angebracht, die mehrere Meter hoch sind!
Ein immenses ungenutztes Potenzial
Bevor wir Solarmodule in den Alpen errichten, müssen wir die zahlreichen Alternativlösungen prüfen, welche sich in diesem Bereich anbieten. Die Dächer und Fassaden bereits bestehender Gebäude bergen ein immenses Potenzial für die Gewinnung von Solarenergie! Würden wir dieses Potenzial nutzen, so könnten wir laut einer Studie des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) 67 TWH Energie produzieren — das ist mehr, als die Schweiz aktuell verbraucht. Auch in den Bergen gibt es Alternativen: Strasseninfrastrukturen, Seilbahnanlagen, Lawinenverbauungen usw.
Die «Solaroffensive» ist notwendig und möglich, aber auf vorhandener Bausubstanz und nicht in der freien Natur!
Die Walliser Bevölkerung muss ein Mitspracherecht haben
Bislang ist die Debatte auf einen kleinen elitären Kreis beschränkt: eidgenössische und kantonale Parlamentarier, Gemeindevertreter, Energieversorger, Unternehmen wollen alleine über die Energieversorgung von morgen entscheiden. Das darf nicht sein, da am Ende tausende Hektarflächen unserer Alpenregionen verschwinden könnten. Das Volk muss die Möglichkeit haben, sich dazu zu äussern. Die Frage stellt sich, ob die Bürgerinnen und Bürger damit einverstanden sind, ihren Tourismus und ihre landwirtschaftlichen Flächen zu opfern, damit einige Entwickler von alpinen Megaprojekten sich bereichern können.
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