28.01.2020
Julia Fischer

LangjÀhriger Stierkampf-Sponsor steigt aus

Beharrlichkeit zahlt sich aus: Der französische Weltkonzern Pernod-Ricard hat am 20. Januar 2020 endlich beschlossen, jegliche UnterstÌtzung und Kommunikation zugunsten des Stierkampfs einzustellen. Dies, nachdem die Fondation Franz Weber gemeinsam mit der Alliance Anticorrida und weiteren Organisationen zehn Jahre lang den Konzern dazu gedrÀngt hatte, sein abscheuliches Sponsoring der Corrida aufzugeben.

2009 hatte die Fondation Franz Weber in Zusammenarbeit mit weiteren europÀischen Organisationen die Kampagne «Non au soutien des corridas !» («Nein zur UnterstÌtzung des Tierkampfs!») lanciert. Mit einer beharrlichen Kampagne haben die Organisationen die Pernod-Ricard-Gruppe die Unzufriedenheit ihrer Konsumentinnen und Konsumenten spÌren lassen. Tausende von Protestkarten, auf welchen die Absender erklÀrten, kÌnftig Pernod-Ricard-Produkte zu boykottieren, wurden seit Kampagnenbeginn an den Konzern geschickt.
Dabei ging es in der gemeinsam gefÃŒhrten Kampagne nicht darum, Pernod-Ricard zu schaden, sondern die Verbraucher aufzuklÀren. Denn allein schon aufgrund seiner Grösse – Pernod-Ricard ist der weltweit zweitgrösste Spirituosenhersteller und besitzt die mitunter meistverkauften Spirituosenmarken der Welt (wie z.B. Ballentine’s, Absolut Vodka und Beefeater) – war der Konzern bis anhin einer der grössten BefÃŒrworter der Stierkampfgemeinschaft, welcher zahlreiche Stierkampfclubs aktiv unterstÃŒtzte.
Indem die Tierschutzorganisationen den Namen, die PopularitÀt und die Finanzkraft von Pernod-Ricard unweigerlich in Zusammenhang brachten mit einer TÀtigkeit, welche die Mehrheit der europÀischen Bevölkerung in hohem Grad verurteilt, wurde fÃŒr den Konzern das Risiko immer grösser, dass seine Kundinnen und Kunden, denen das Tierwohl am Herzen liegt, auf angestammte Marken verzichteten und fortan Spirituosen anderweitig einkauften. Seit 2009 wurden fÃŒr die Kampagne ÃŒber 300‘000 Protestkarten gedruckt (auf Französisch, Englisch, Spanisch, NiederlÀndisch, Portugiesisch und Deutsch). Ihr beharrlicher Versand erbrachte nun, zum Wechsel ins neue Jahrzehnt, den wohlverdienten Erfolg im mÃŒhseligen Kampf gegen das Leid der Stiere!

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