Vor einem Jahr lancierte die Fondation Franz Weber (FFW) die Kampagne «Geplantes Verbrechen an der Natur im Chliforst». Die Ankündigung der FFW, gegen die geplante Bahn-Werkstätte im Natur- und Naherholungsgebiet Chliforst bis vor Bundesgericht zu gehen, sorgte für rote Köpfe bei der BLS als Bauherrin und trug mit grosser Wahrscheinlichkeit zu einem Umdenken in der Berner Stadtregierung bei. Nun hat die Burgergemeinde Bern als Landeigentümerin verkündet, das betreffende Landstück nicht mehr für den Industriebau auf der grünen Wiese herzugeben. Die FFW begrüsst diesen Entscheid ausdrücklich und ruft die «neuen Köpfe» bei der BLS dazu auf, von ihrem zerstörerischen Plan, die Natur zu verschandeln, abzusehen.
Die Medien- und Plakat-Kampagne, mit der sich die Fondation Franz Weber (FFW) vor einem Jahr an die Berner Stadtregierung wandte, vermittelte einmal mehr eine klare Botschaft: «Geplantes Verbrechen an der Natur im Chliforst: Die Berner Stadtregierung kann das verhindern!» Mit dem «geplanten Verbrechen» ist die von der BLS in der Naturlandschaft im Berner Westen geplante Bahn-Werkstätte mit 24-Stunden-Schichtbetrieb zur Reinigung und Wartung ihrer Züge gemeint. Für diesen regelrechten «Grossklotz» sollen weit über 100’000 m2 artenreiches Wald- und Wiesenland geopfert werden. Oder anders gesagt: Der Biodiversität ginge es gnadenlos an den Kragen. Für die BLS als Bauherrin war der Fall klar: Der Chliforst, diese weitgehend intakte Wald-, Wiesen- und Ackerlandschaft, sei der einzige mögliche Standort für den geplanten Industriebau. So tönte es bei der damaligen BLS-Spitze.
Doch womöglich geht sie nun nicht auf, die zynische Rechnung derjenigen Projektpromotoren, welche darauf zählten, dass am Standort Chliforst mit den wenigen Einwohnern in der Umgebung die Gegenwehr am geringsten und dadurch die Lobby für den Erhalt der Naturlandschaft entsprechend schwach sein würde. Denn nun hat die Burgergemeinde Bern angekündigt, dass sie das betreffende Grundstück nicht mehr für den Natur zerstörenden Industriebau hergeben und sogar gegen das geplante Projekt Einsprache erheben will. Die FFW gratuliert der Burgergemeinde zu diesem weisen Entscheid, der unterstreicht, dass sie sich ihrer hohen gesamtgesellschaftlichen Verantwortung als grosse Landeigentümerin bewusst ist und die richtigen Schlüsse zieht.
Auch der Gemeinderat der Stadt Bern nimmt offenbar mittlerweile – wie zuvor bereits eine deutliche Mehrheit des Stadtparlaments – eine kritische Haltung gegenüber dem Grossvorhaben im Westen der Stadt ein. Dies ist erfreulich und darf nicht zuletzt auch dem Engagement der FFW zugeschrieben werden. Zudem lässt die «Zusatzrunde» hoffen, welche das BAV nun einlegen will. Die von der Gesetzgebung verlangten umfassenden Güterabwägungen können somit nachgeholt werden. Im besten Fall lassen sich nun frühere behördliche Versäumnisse im Sach- und Richtplanverfahren ausbügeln. Möglich wird, amtliche Fehlentscheide, welche unter Druck zu Ungunsten von Wald, Natur und Landschaft gefällt wurden, noch zu korrigieren. Unterdessen sitzen neue Köpfe an der Spitze der BLS, und auch bei den SBB und beim UVEK kam es zu Führungswechseln. Die FFW ist überzeugt, dass neue Verantwortliche neue Ideen und Kooperationsbereitschaft begünstigen
Die FFW fordert deshalb die Führungsriege der BLS dazu auf, sich neuen Ideen zu öffnen und zweckmässige Kooperationen einzugehen. Die von ihren Vorgängern geplante Zerstörung der Natur im Chliforst ist endgültig abzublasen.
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