22.09.2021
Rebekka Gammenthaler

BLS-Werkstätte: Alternativprojekt in Freiburg ohne Zerstörung der Natur

Der Gemeindeverband Region Sense hat letzte Woche bekannt gegeben, dass er sich für die Durchführung einer Machbarkeitsstudie eines Alternativprojekts für die im Berner Chliforst geplante BLS-Werkstätte einsetzt. Dabei handelt es sich um die Idee, die Autobahn A12 im freiburgischen Flamatt zu überdecken, um darauf die geplante Bahn-Werkstätte zu bauen.

Die Fondation Franz Weber (FFW) begrüsst diesen Projektvorschlag, mit welchem die Zerstörung von Kultur- und Naherholungsraum vermieden werden kann. Zusätzlich hat dieser Projektvorschlag den Vorteil, dass er die Lärmemissionen durch die Autobahn für die Bevölkerung vor Ort verringern wird.

Die Freiburger Promotoren schlagen vor, einen dämmenden Deckel über die parallel verlaufende Autobahn zu legen. Dieser würde jenseits der vierspurigen Fahrbahn von Säulen oder einer Wand getragen, die den Lärm noch besser zu dämpfen vermag. Auf der neu entstandenen Fläche könnte dann ohne nennenswerten Verlust von Grünland die neue BLS-Werkstätte gebaut werden.

Auf diese Weise könnte 150000 Quadratkilometer wertvolle Naturlandschaft und somit der Lebensraum für einheimische Tiere und Pflanzen vor der Verschandelung bewahrt werden.

Die BLS will jedoch nach wie vor am unsinnigen Projekt im Chliforst festhalten. Zurzeit läuft durch den Bund die Vorprüfung des sogenannten Plangenehmigungsverfahrens. Im Frühling wurde bekannt, dass diese Vorprüfung länger dauert als angenommen. Dadurch wurde das Projekt nicht wie geplant vor den Sommerferien 2021 öffentlich aufgelegt.

Im Frühling 2020 lancierte die FFW die Kampagne «Geplantes Verbrechen an der Natur im Chliforst». Die Ankündigung der FFW, gegen die geplante Bahn-Werkstätte im Natur- und Naherholungsgebiet Chliforst bis vor Bundesgericht zu gehen, sorgte für rote Köpfe bei der BLS als Bauherrin und trug mit grosser Wahrscheinlichkeit zu einem Umdenken in der Berner Stadtregierung bei. Denn die Burgergemeinde Bern als Landeigentümerin liess vergangenen April verkünden, das betreffende Landstück nicht mehr für den Industriebau auf der grünen Wiese hergeben zu wollen.

Die FFW fordert deshalb die Führungsriege der BLS dazu auf, sich neuen Ideen wie dem erwähnten Freiburger Vorschlag zu öffnen und zweckmässige Kooperationen einzugehen. Das geplante Vorhaben, die wertvolle Natur im Chliforst zu zerstören, ist endgültig abzublasen.

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