15.12.2023
Fondation Franz Weber

Medienmitteilung: ZOO BASEL: Elefantenkuh Heri in kritischem Zustand, Elefantenbaby wahrscheinlich tot – FFW warnte.

Der Basler Zoo hat heute mitgeteilt, dass das lang erwartete Elefantenbaby im Bauch seiner Mutter kein Lebenszeichen mehr von sich gibt. Die Mutter, die Afrikanische Elefantin Heri (47), befindet sich in einem kritischen Zustand. Die Fondation Franz Weber (FFW) hatte den Zoo zuvor gewarnt, dass Heri besorgniserregende Anzeichen zeigte. Die FFW bot ihre Unterstützung an, um der Elefantin bis zur Geburt die nötige Pflege zukommen zu lassen. Der Zoo ging nicht darauf ein. Für die Stiftung ist dies ein weiterer Beweis dafür, dass Zoos sich unbedingt weiterentwickeln müssen und dass Elefanten nicht in Gefangenschaft gehören.

Heri, eine 1976 geborene weibliche Afrikanische Elefantenkuh, hatte bereits 2004 ein totes Elefantenbaby zur Welt gebracht. Insbesondere ihr relativ hohes Alter (für einen Elefanten in Gefangenschaft) und ihre mangelnde Erfahrung bedeuteten im Falle einer Schwangerschaft sowohl für sie selbst als auch für ihr Baby ein grosses Risiko. Dennoch erlaubte der Basler Zoo die Paarung mit dem Elefantenbullen Tusker. Für die FFW eine völlig unverantwortbare Handlung durch den Zoo. Die Chancen auf eine erfolgreiche Geburt waren gering, umso mehr aufgrund der sehr schlechten Erfolge des bisherigen Zuchtprogramms des Basler Zoos: Der letzte Elefant, der im Zoo geboren wurde (und überlebte), war Pambo. Er wurde 1992 geboren…

Die FFW war über Heris Schwangerschaft besorgt, als der Zoo diese bekannt gab. Die Stiftung formulierte ihre Sorge in einer entsprechenden Pressemitteilung vom 12. Januar 2023. In den letzten Wochen war die FFW zudem mehrmals vor Ort, um die Elefantenkuh zu beobachten. Sie zeigte sehr besorgniserregende Anzeichen. Die Stiftung richtete deshalb im November ein Schreiben an den Zoodirektor, in dem sie ihre Unterstützung und vor allem die ihrer Elefantenexperten bis zur Geburt anbot. Leider ging der Zoo nicht darauf ein.

Laut Dr. Keith Lindsay, Experte für die Biologie Afrikanischer Elefanten, widerspricht die Entscheidung, Heri die Paarung zu ermöglichen, den spezifischen Ratschlägen, welche in den Best Practice Guidelines for Elephants der European Association of Zoos and Aquariums (EAZA) veröffentlicht wurden. «Die Risiken für die Elefantenkuh und das Weibchen sind klar beschrieben, und es ist schwer zu verstehen, warum der Basler Zoo, der Mitglied der EAZA ist, sich dafür entschieden hat, diese Empfehlungen zu ignorieren und die Empfängnis und die Schwangerschaft zuzulassen», kritisiert Lindsay.

Vermutlich kommt es zum Worst-Case-Szenario: «Das Elefantenbaby ist wahrscheinlich tot, noch im Bauch seiner Mutter. Ihr Überleben ist stark gefährdet – und der Basler Zoo will es wieder einmal als Pech verkaufen. Die Bedingungen für eine erfolgreiche Geburt waren einfach nicht gegeben», so Tomas Sciolla, FFW-Experte für die Erhaltung der Biodiversität und die Umwandlung von Zoos. «Zum Beispiel war Heri während der Schwangerschaft Tuberkulose ausgesetzt. Und es ist bekannt, dass diese Krankheit das Risiko einer Fehlgeburt erhöht».

«Der wahrscheinliche Tod des Elefantenbabys und der Zustand von Heri machen uns zutiefst traurig», sagt Vera Weber, Präsidentin der FFW. «Diese Situation ist ein absoluter Beweis dafür, dass Elefanten in Gefangenschaft absolut nichts zu suchen haben, da Zoos nicht die notwendigen Bedingungen für ihr physisches, soziales und psychisches Wohlbefinden gewährleisten können». Nach Ansicht der FFW und ihrer Kampagne «ZOOXXI» müssen sich die Zoos ändern, und zwar schnell: In erster Linie müssen sie auf Zuchtprogramme für Elefanten und schliesslich ganz auf die Haltung von Elefanten verzichten.

 

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