10.05.2019
Vera Weber

Umweltschutz und Forschung im Aquarium – ein Feigenblatt

Die meisten öffentlichen Aquarien geben in ihrem Leitbild oder auf ihrer Website an, dass Umweltschutz und Forschung zu ihren wichtigsten Leitlinien zählen. Trotz dieser Behauptungen ist es offensichtlich, dass Forschung und Umweltschutz weder Fokus noch Kernkompetenz öffentlicher Aquarien sind. Das geben im Interview mit Reporter Ross Nansen zwei Verantwortliche von Grossaquarien zu:

«Wir betreiben keine Forschung im engeren Sinne», sagt Lars Skou Olsen, Kurator des ultramodernen Aquariums Den Blå Planet in Kopenhagen, und gibt zu, dass ein Aquarium «wenig mit der Realität des Ozeans zu tun hat» und «keinen echten Wert für den Artenschutz besitzt».

João Falcato, CEO eines der grössten Aquarien Europas in Lissabon, sagt unumwunden: «Das wichtigste Ziel eines Aquariums ist das Erzeugen von Emotionen beim Besucher, der Wow-Effekt!»

Sogar der Direktor des Tierpark Bern, Bernd Schildger äussert sich offen über die von Zoo-Fachleuten immer wieder vorgebrachte wissenschaftliche Rechtfertigung: «Den Zoo braucht es nicht für die Wissenschaft oder die Arterhaltung. Den Zoo braucht es, weil der Mensch das Tier braucht, um es nicht als wichtigen Teil seines Bewusstseins zu verlieren», widerspricht Schildger im Interview mit dem Bärner Bär.

Öffentliche Aquarien stellen sich gern als unverzichtbare Forschungsstätten dar, die sich dem Schutz mariner Ökosysteme widmen. Die Realität beweist jedoch das Gegenteil:

Öffentliche Aquarien existieren in erster Linie für die Unterhaltung. Die meisten öffentlichen Aquarien haben keine einzige wissenschaftliche Publikation über marine Ökosysteme veröffentlicht. Im Aquarium kann man nur etwas über eingesperrte Tiere lernen – jedoch nichts darüber, wie sich ein Tier in der freien Natur verhält.

Forschung der Meere und Forschung zum Schutz der Meere kann nur im Meer passieren!

Deshalb: Schützt die Meere wo sie sind. Und sagt NEIN zum Ozeanium am 19. Mai 2019!

Vera Weber

 

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