PANAMA CITY – Auf der 19. Konferenz der Vertragsparteien (CoP19) des Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (CITES), die derzeit in Panama stattfindet, beschlossen die 170 anwesenden Nationen, den Export lebender Elefanten aus Afrika vorläufig zu stoppen. Die afrikanischen Länder werden nun einen Dialog aufnehmen, um eine endgültige Entscheidung zu treffen. Die Fondation Franz Weber (FFW), die sich seit ihrer Gründung 1975 für den Schutz des Afrikanischen Elefanten einsetzt und Beobachterin bei CITES ist, wird den Arealstaaten bei diesen bevorstehenden Gesprächen ihr Fachwissen zur Verfügung stellen und hofft, dass diese vorläufige Lösung zu einer permanenten wird.
2019 beschloss die 18. Konferenz der Vertragsparteien (CoP18), die Ausfuhr lebender Elefanten auf in situ Schutzgebiete zu beschränken, d. h. auf Gebiete innerhalb des natürlichen Verbreitungsgebiets der Art, ausser in Ausnahmefällen. In der Überzeugung, dass die Ausfuhr von Elefanten in Zoos am anderen Ende der Welt absolut keine positiven Auswirkungen auf den Schutz der Art hat, begrüsste und unterstützte die FFW diese Entscheidung. Trotz der klaren Richtung, die die Mehrheit der CITES-Mitgliedsstaaten einschlagen wollte, fingen Simbabwe und Namibia unter Ausnutzung von Rechtsunsicherheiten weiterhin wilde Elefanten ein und exportierten sie an Zoos in China (2019) und den Vereinigten Arabischen Emiraten (2022).
Ein Moratorium, um einen Dialog zu ermöglichen
Mehrere Mitgliedsländer der Koalition für den Afrikanischen Elefanten (AEC), einem Bündnis von über 30 afrikanischen Ländern, haben der CoP19 einen Vorschlag unterbreitet, um diesen Mangel an Rechtsklarheit zu beheben. Die EU zog es jedoch vor, keine Stellung zu nehmen und schlug stattdessen vor, dass ein Dialog zwischen der AEC und den Ländern im südlichen Afrika, die ihre Elefanten verkaufen wollen, aufgenommen wird. Schliesslich entschieden sich die CITES-Vertragsparteien für den Vorschlag der EU – unter einer Bedingung: ein Moratorium für alle Elefantenexporte aus Afrika, solange dieser «Dialog» läuft. Diese historische Entscheidung wird die Elefanten vorläufig schützen – bis die CITES-Vertragsparteien endgültige Massnahmen beschliessen.
Die FFW verfügt sowohl vor Ort als auch auf internationaler Ebene über langjährige Erfahrung im Bereich des Elefantenschutzes. Sie hofft daher, als Expertin an den Gesprächen zwischen der AEC und den Ländern des südlichen Afrikas teilnehmen zu können, um ein endgültiges Verbot der Ausfuhr lebender Elefanten in Zoos anderer Kontinente zu erreichen.
CoP19 lehnt Versuche ab, den Schutz von Elefanten zu schwächen
Eine weitere gute Nachricht aus Panama: Die CITES-Vertragsstaatenkonferenz hat alle Versuche von Ländern des südlichen Afrikas, den internationalen Handel mit Elfenbein wieder aufzunehmen, weitgehend abgelehnt. Während solche Vorschläge noch vor einigen Jahren eine gewisse Unterstützung bei den CITES-Mitgliedsstaaten fanden, scheint es nun klar zu sein, dass Elfenbein den Elefanten gehört und der Handel verboten bleiben muss.
Dennoch hätte die FFW gerne einen noch stärkeren Elefantenschutz gesehen. Insbesondere unterstützte die Stiftung einen Aufruf der Koalition für den Afrikanischen Elefanten an Japan, seinen Elfenbeinmarkt zu schliessen. Obwohl dieser Vorschlag nicht angenommen wurde, bleibt die FFW optimistisch: «Es handelt sich um den letzten grossen legalen Markt, der noch offen ist und sich unweigerlich dem Rest der Welt anpassen muss», erklärt Vera Weber, Präsidentin der Fondation Franz Weber.
KONTAKT