01.02.2021
Fondation Franz Weber

Historischer Rosskastanienallee am Hirschengraben in Bern droht die Rodung!

Am 7. März 2021 stimmen die Stadtbernerinnen und Stadtberner über den Ausführungskredit für die Bau- und Verkehrsmassnahmen in Zusammenhang mit dem Ausbau des Bahnhofs Bern ab. Mehr als zwei Dutzend gesunde alte Bäume – jeder einzelne ein Artenvielfalt-Paradies für sich – sollen für einen planerisch misslungenen zusätzlichen Bahnhofausgang geopfert werden. Dieses Verbrechen an der Natur in der Stadt Bern muss verhindert werden!

Unter dem Namen «Zukunft Bahnhof Bern» plant die SBB den Umbau des Bahnhofs Bern rund um die Welle 7 bis hinunter zum Hirschengraben und möchte dort einen zweiten vollwertigen Zugang zum Bahnhof schaffen. Dass es eine Lösung für diesen Teil des Bahnhofs in Bern braucht, ist unumstritten, denn es gibt momentan keine gute Lösung für Veloabstellplätze und auch die Situation für die Fussgängerinnen und Fussgänger für einen Transfer vom Bus und Tram zu den Zuggeleisen ist problematisch.

Auf dem Hirschengraben, einem der wenigen alten Parks in der Peripherie der Altstadt, steht zurzeit eine prächtige Rosskastanienallee mit mehr als zwei Dutzend, teils über 100-jährigen, Bäumen. Diese Allee soll für den geplanten neuen unterirdischen Zugang gerodet werden. Zwar sind «klimaresistente» Linden als Ersatzpflanzungen vorgesehen, ein Jungbaum kann jedoch einen 50 oder 100-jährigen Baum in seiner Wichtigkeit für die städtische Biodiversität, in keinster Weise ersetzen. Zur Gesundheit der Bäume hat der renommierten Baumpflegespezialisten Fabian Dietrich ein Gutachten erstellt und den Allgemeinzustand der Bäume als gut eingeschätzt.

Grundsätzlich braucht es auf jeden Fall eine Lösung für Veloparkplätze rund um den Hirschengraben und die Welle 7. Die jetzige Situation ist gelinde gesagt chaotisch. Zwar ist die neue Veloabstellhalle unter dem Hirschengraben Teil einer zweiten Vorlage, welche noch nicht zur Abstimmung steht, jedoch muss sie jetzt schon als Argument für den Abstimmungskampf herhalten. Nach Ansicht der Fondation Franz Weber gäbe es jedoch weitaus geeignetere Orte, näher bei den Geleisen, welche sich besser als Veloabstellplätze eignen würden.

Die Fondation Franz Weber sieht den Umbau, so wie es das Projekt vorschlägt, nicht als Lösung und als verpasste Chance für eine zukunftsfähige Mobilität im Herzen von Bern. Denn, das Projekt verpasst es, dem Langsamverkehr mehr Platz zu geben und lässt dem motorisierten Verkehr seinen bisherigen dominanten Stellenwert rund um den Bahnhof. Die Verbannung des Fuss- und Veloverkehrs in den Untergrund sehen wir als veraltetes Verständnis von Raumplanung.

Umwelt- und Klimaschutz beginnt vor der eigenen Haustüre bzw. in der eigenen Stadt, auch im Herzen von Bern!

Helfen Sie mit, die geplante Zerstörung des Hirschengrabens zu verhindern:

  • Die FFW fordert alle Stadt-Bernerinnen und -Berner dazu auf am 7. März 2021 Nein zum Ausführungskredit in die Urne zu legen!
  • Sind Sie selbst keine Bernerin/kein Berner? Dann informieren Sie Ihre Familie, Ihre Freunde und Bekannten aus der Gemeinde Bern über die anstehende Abstimmung, und bitten Sie sie darum, am 7. März 2021 Stimmen ein Nein zum Ausführungskredit in die Urne zu legen!

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