Was mit einer Abschussbewilligung begann, endete in einem beispiellosen Happy End: Die Fondation Franz Weber (FFW) konnte gemeinsam mit zahlreichen Partnern die Umsiedlung von insgesamt 37 Rehen vom Basler Friedhof am Hörnli in die wilde Natur im Kanton Jura erfolgreich umsetzen.
Diese Pionierarbeit markiert einen Meilenstein im modernen Wildtiermanagement und zeigt, was möglich ist, wenn sich Menschen mit Herz, Fachwissen und Ausdauer für das Leben einsetzen.
UrsprĂĽnglich lebten die Rehe friedlich auf dem Basler Waldfriedhof, doch mit zunehmender Einzäunung und wachsender Population wurden sie fĂĽr die Friedhofsverwaltung zum Problem. 2020 sollte der Abschuss die Lösung sein. Die FFW wehrte sich entschieden – mit einer Einsprache, fachlicher Expertise und einem klaren Ziel: Leben statt Tod.Â
Vera Weber und Monica Biondo von der FFW, das Bau- und Verkehrsdepartement von Basel Stadt sowie die Friedhofsleitung entwickelten am Runden Tisch Alternativen, nahmen Rückschläge in Kauf und lancierten schliesslich ein Pilotprojekt zur Umsiedlung.
In mehreren Etappen fingen sie die Tiere mit viel Sorgfalt ein – ein Novum auf einem Friedhof. Experten aus der ganzen Schweiz, Wildhüter, Biologen – angeführt von Prof. Claude Fischer von der Genfer Hochschule für Landschaft,
Ingenieurwesen und Architektur – Gärtner und Freiwillige arbeiteten Hand in Hand. Tierärzte untersuchten und Wildbiologen markierten die Rehe, bevor sie sie in den Jura transportierten. Dort erwarteten die Tiere Wälder, Wiesen – und vorallem: Freiheit.
Die Aktion war ein voller Erfolg! Keine Komplikationen, keine Verletzungen – dafür ein neues Kapitel im Umgang mit Wildtieren an öffentlichen Orten. Die Rehe sind heute Sinnbild für Hoffnung, Respekt und ein friedliches Miteinander.