Hochgemästete Schweine. Überfütterte, kranke Hühner. Auf engstem Raum zusammengepfercht. Auch in der Schweiz ist dies ganz legaler, trauriger Alltag. Solche industrielle Tierhaltung gehört abgeschafft. Deshalb trägt die Fondation Franz Weber die heute lancierte eidgenössische Initiative «Keine Massentierhaltung in der Schweiz» mit.
17 Hühner, so überfüttert, dass sie sich kaum auf den Beinen halten können, auf einem Quadratmeter Boden. 10 Schweine, innert kürzester Zeit hochgemästet auf 100 Kilo Körpergewicht und mehr, zusammengepfercht auf der Fläche eines einzigen Autoabstellplatzes. Dies sind Beispiele einer Massentierhaltung, wie sie in der Schweiz nicht nur gesetzlich erlaubt, sondern – entgegen allen Beschönigungen der Fleischlobby – auch hierzulande gängige Praxis ist. Würden Hunde so gehalten, wie es etwa in der Schweinemast legaler Alltag ist, gäbe es einen gewaltigen Entrüstungssturm. Dabei stehen Schweine in Sachen Kognition, Bewegungsdrang und Spieltrieb Hunden in nichts nach.
Kein Tier soll unter Bedingungen wie oben beschrieben leben müssen. Deshalb trägt die Fondation Franz Weber (FFW) gemeinsam mit 13 weiteren Organisationen die von Meret Schneider und ihrem Verein «Sentience Politics» lancierte eidgenössische Initiative «Keine Massentierhaltung in der Schweiz», kurz Massentierhaltungsinitiative, mit. Anlässlich einer grossen Aktion ist diese am Dienstag, 12. Juni, der breiten Öffentlichkeit vorgestellt worden.
Massentierhaltung wird definiert als Form der landwirtschaftlichen Tierhaltung, in der das Wohl der Tiere aus ökonomischen Gründen systematisch verletzt wird. Dies äussert sich insbesondere darin, dass Tiere in sehr grossen Gruppen auf engstem Raum gehalten werden und so ihre natürlichen Bedürfnisse stark beeinträchtigt werden. Keine Massentierhaltung in der Schweiz, lautet daher unser Schluss: Neu soll der Anspruch für Tiere, nicht in Massentierhaltung leben zu müssen, in der Verfassung verankert werden.
Die Massentierhaltung schadet längst nicht allein den betroffenen Tieren. Für die Beschaffung des «Kraftfutters» werden riesige Regenwaldflächen abgeholzt und die Meere geplündert. Das Klima wird belastet, das Trinkwasser verschmutzt und unsere Böden gehen kaputt. Längst herrscht in der Schweiz infolge der Massentierhaltung «Gülle-Notstand»; einige Kantone müssen Jauche «exportieren». Zudem schaden Produkte aus der Massentierhaltung unter anderem durch ihre Belastung mit chemischen und medizinischen Rückständen wie Antibiotika der Volksgesundheit.
«Aus all diesen Gründen ist die industrielle Massentierhaltung nicht weiter tragbar», sagt Vera Weber, Mitträgerin der Massentierhaltungsinitiative und Präsidentin der FFW. «Tierschutz, Naturschutz und eine gesunde Ernährung sind heute im öffentlichen Bewusstsein verankerte Trends und nicht mehr aufzuhalten. Deshalb ist die Zeit reif für die Massentierhaltungsinitiative. Die Unterschriftensammlung hat begonnen. Und die Zeit arbeitet für uns.»
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