01.07.2017
Monica V. Biondo

Einzigartiges Schnellhilfe-Programm für die Umwelt

Bis zu 30000 Dollar kann die Rapid Response Facility (RRF) innert weniger Tage ausschütten, um gravierenden Bedrohungen von Weltnaturerbe-Gebieten oder anderen Hotspots der Artenvielfalt entgegenzuwirken. Der RRF ist eine Partnerschaft zwischen der UNESCO, Flora and Fauna International und der Fondation Franz Weber.

Notruf! Ein Weltnaturerbe ist akut bedroht. Nun gilt es, sofort zu handeln, um das Naturparadies zu retten. Das ist die durchschnittliche Entscheidungszeit einer der wichtigsten Leistungsindikatoren für die Rapid Response Facility (RRF). Je schneller ein dringender Antrag behandelt und die nötige Soforthilfe – bis zu 30000 Dollar – bereitgestellt werden kann, desto schneller lassen sich Schäden eindämmen. In den letzten 18 Monaten lag die Entscheidungszeit bei erfolgreichen Bewerbungen bei 7,1 Tagen, also innerhalb der Vorgabe von acht Tagen. Einige Beispiele.

Malpelo Flora und Fauna Sanctuary, Kolumbien (Februar 2016)
Nachdem ein Sturm Anlegebojen zerstört hatte, drohten dem Korallenriff von Malpelo Schäden durch Bootsanker. Die RRF sprach 12000 Dollar zum sofortigen Setzen neuer Bojen. Deren künftige Wartung wird durch Anlege-Gebühren und staatliche Mittel gedeckt.

Volcanoes Nationalpark, Ruanda (April 2016)
Die RRF verhindert den geplanten Bau einer Klima-Überwachungsstation samt Seilbahn auf den Berg Karisimbi sowie touristische Infrastruktur und ein Museum (wir berichteten). Wir verfolgen genau, was die ruandische Regierung nun vorhat.

Tonle Sap Biosphärenreservat, Kambodscha (Juni 2016)
Waldbrände bedrohen Zehntausende Wasservögel im Kerngebiet des Tonle Sap Biosphärenreservat, darunter hochbedrohte Arten. Die Soforthilfe von 30000 Dollar durch die RRF erlauben den Kauf von Feuerlöschausrüstung und eine wirksame Brandbekämpfung. Die Vögel sind zurückgekehrt.

Tikal Nationalpark, Guatemala (April 2017)
Dürre und Brandgefahr auch hier. 27000 Dollar aus RRF-Mitteln ermöglichen dem Parkpersonal die Schulung in der Feuerbekämpfung, den Kauf von Feuerwehrausrüstung und die Schaffung von Brandschutzschneisen.

Sangha Trinational, Demokratische Republik Kongo (April 2017)
Die Wilderei auf Graupapageien flammt noch einmal auf, unmittelbar vor dem Inkrafttreten eines Handelsverbots. Der Vogel hat neu den strengstmöglichen internationalen Schutzstatus. 14000 Dollar gehen in die Bekämpfung der Wilderei und in verbesserte Rehabilitationseinrichtungen. Das Projekt ist noch im Gang.

Área de Conservación Guanacaste ACG, Costa Rica (Mai 2017)
Hier finanziert die RRF zwei dringende Projekte mit. Eines befasst sich mit Konflikten zwischen Jaguar und Mensch. Das zweite überwacht die Auswirkungen der Korallenbleiche im Naturschutzgebiet. Beide Projekte mit dem Ziel der Prävention und Grundlagenerkenntnis sind noch am Laufen.

 

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