03.10.2019
Rebekka Gammenthaler

Schredder-Verbot: Nur ein kleiner Schritt in Richtung einer tierfreundlicheren Legehennenzucht

Laut der Mastindustrie sind in der Schweiz Millionen von männlichen Küken der Legehennen «nicht wirtschaftlich für die Weiterverarbeitung». Da sie später keine Eier legen, sind sie für die Eierproduktion überflüssig und müssen möglichst rasch und effizient entsorgt werden. Ganz im Sinne der Massentierhaltungsindustrie erlaubt die heute geltende Tierschutzverordnung, dass die männlichen Küken von Hühnern, die zur Eierproduktion gezüchtet wurden, als «Eintagsküken» millionenfach durch Vergasen oder Schreddern getötet werden. Ist beim Schreddern die Geschwindigkeit der Messer schlecht eingestellt, so kommt es vor, dass Küken beispielsweise lediglich die Füsse abgeschnitten werden. Eine grausame, lebensverachtende und tierquälerische Praxis!

Nun hat nach dem Nationalrat auch der Ständerat in der vergangenen Herbstsession die Motion «Stopp dem Schreddern lebender Küken» angenommen. Damit wird der Bundesrat aufgefordert, das Schreddern von lebenden Küken durch eine Änderung der Tierschutzverordnung zu verbieten. Die Fondation Franz Weber begrüsst die tierschutzpolitische Diskussion im Parlament.

Das Verbot des Schredderns von lebenden Küken ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg in eine tierfreundlichere Legehennenzucht. Das grössere Problem – das Vergasen von Küken – ist damit aber noch nicht gelöst. Die zwei grossen Brütereien der Schweiz – welche über 90 Prozent aller Legeküken in der Schweiz produzieren! – vergasen die geschlüpften männlichen Küken ihrer Produktion weiterhin, in Einklang mit dem Schweizer Tierschutzgesetz, mit Kohlendioxid.

Die Eierindustrie muss endlich Alternativen – beispielsweise die Früherkennung des Geschlechts – suchen und anwenden. Männliche Küken dürfen nach dem Schlüpfen nicht wie Abfall entsorgt werden!

Mehr Tierwohl in der Schweizer Landwirtschaft: Das ist unser Ziel. Ihres auch?

Kämpfen Sie an unserer Seite und für ein Verbot der Massentierhaltung in der Schweiz!

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