15.11.2020
Fondation Franz Weber

So kämpft die FFW gegen Baumfällungen

Allzu oft wird der Wert unserer Bäume verantwortungslos verkannt. Immer öfter stehen alte Bäume «im Weg», wenn es beispielsweise um geplante Überbauungen, Strassen oder Tramlinien geht. Die Fondation Franz Weber (FFW) ist nicht bereit, dieser schleichenden ökologischen und ästhetischen Katastrophe in der Schweiz tatenlos zuzusehen. Daher setzt sich die FFW an vorderster Front für die Bewahrung einzelner Baum-Monumente oder ganzer Baum-Alleen ein.

Eschen-Fällungen im Gwatt gestoppt
Letzten Februar wandte sich die Fondation Franz Weber an die Gemeinde Spiez, um die Fällung von 39 Eschen im Naturschutzgebiet Einigen zu verhindern. Sie seien von einem Pilz befallen und müssten aus Sicherheitsgründen gerodet werden, hatte die Gemeinde argumentiert. Die meisten Eschen könnten sehr gut mit dem sogenannten Eschentriebsterben umgehen, konterte Baumpflegespezialist Fabian Dietrich in einem Gutachten, das er für die Fondation Franz Weber erstellte. Mit gezielten Baumpflegemassnahmen könnten die meisten Eschen trotz Eschentriebsterben sicher gemacht und erhalten werden. Die Gemeinde
stellte die Rodungsaktion daraufhin vorübergehend ein. Zahlreiche Eschen waren schon gefällt worden. Nach einer erneuten Prüfung wurden die Fällarbeiten zwar noch fortgesetzt, aber lange nicht alle Eschen gefällt. Ein Teil blieb erhalten.

Tram Ostermundigen: Beschwerde gegen Fällungen der Alleebäume
Im März 2018 stimmte die Bevölkerung im Kanton Bern mit einer knappen Mehrheit für das Tram Ostermundigen, wobei im Berner Oberland mehr Nein-Stimmen als im städtischen Gebiet zusammenkamen. Für das Tramtrasse sollen rund 200 wertvolle alte Alleebäume an der Viktoria- und Ostermundigenstrasse gefällt werden. Dies, obwohl sie ein wertvolles Biotop für Tiere und eine grüne Lunge für die Stadtbevölkerung darstellen. Der Zustand der Bäume sei im Zuge des Wahlkampfs bewusst schlechter dargestellt worden als in Wirklichkeit, konnte die Fondation Franz Weber mit einem Gutachten von Fabian Dietrich nachweisen. Die Organisation unter Leitung von Vera Weber und drei weitere Initianten des Komitees «Nein zum Luxustram nach Ostermundigen» reichten Beschwerde beim Bundesgericht ein. Die Beschwerde wurde abgewiesen. Der Baubeginn wurde aber schon mal von 2021 um zwei oder drei Jahre nach hinten verschoben. Es besteht immer noch Hoffnung auf ein
Umdenken und den Erhalt der Bäume.

Einsprache gegen Lindenfällung in Thun
Die Linde wurde vor ein paar Jahren unsachgemäss geschnitten und weist einige Faulstellen, bruchgefährdete Äste und Totholz auf. Der Baum soll deshalb gefällt werden. Aufgrund eines Baumzustandsberichtes von Fabian Dietrich erhob die Fondation Franz Weber Einsprache. Dem Bericht ist zu entnehmen, dass mit baumpflegerischen Massnahmen der Baum sicher gemacht und erhalten werden kann. Es bleibt zu hoffen, dass sich auch künftige Generationen noch an dieser Linde erfreuen dürfen. Der Entscheid liegt nun beim Regierungsstatthalter.

Rotbuchen-Besitzer auf dem Twannberg sensibiliert
Im Wald auf dem Twannberg stehen prominente Rotbuchen mit beachtlichem Alter. Mit einfachen Baumpflegemassnahmen könnten sie problemlos erhalten und auch sicher gemacht werden. Trotzdem scheut der Besitzer die Verantwortung und wird die Bäume leider fällen. Eine Intervention der Fondation Franz Weber hat hier nicht geholfen, aber trotzdem etwas bewirkt. Im Nahbereich stehen weitere prominente Bäume. Durch die Intervention wurden die Besitzer sensibilisiert, und sie sind bereit, diese mit Baumpflegemassnahmen sicher zu machen und zu erhalten.

 

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