16.06.2020
Fondation Franz Weber

Medienmitteilung: Zweiter Etappensieg für die Rehe auf dem Friedhof am Hörnli

Dank dem Rekurs der Fondation Franz Weber (FFW) sind die Rehe auf dem Friedhof am Hörnli bei Basel mindestens bis zum 19. Juli 2020 vor dem Abschuss sicher. Die Kantonspolizei und das kantonale Justiz- und Sicherheitsdepartement müssen nun ihren Abschussentscheid rechtfertigen. Die FFW fordert einen Runden Tisch, um ein effektives Wildtiermanagement der Tiere — ohne Tötungen — auszuarbeiten.

Am 12. Mai 2020 erteilte die Kantonspolizei Basel-Stadt eine Abschusserlaubnis für die Hirsche auf dem Friedhof am Hörnli in der Gemeinde Riehen. Friedliche Tiere töten, nur weil sie ein paar Blumen fressen, die als Grabschmuck dienen? Inakzeptabel für die Fondation Franz Weber (FFW), die gegen diesen unsinnigen Entscheid umgehend Rekurs eingelegt hatte. Dank diesem Antrag und der erzielten aufschiebenden Wirkung wurde für die Rehen eine erste «Gnadenfrist» bis zum 20. Juni 2020 erwirkt – eine Frist, die nun bis zum 19. Juli verlängert wurde.

Die Akteneinsicht hat ergeben, dass die Kantonspolizei bereits seit längerem Zweifel an den Dezimierungsabsichten hegte. Warum also hat sie schliesslich nachgegeben? «Diese Frage schwächt, neben vielen anderen, die Gültigkeit der Abschussgenehmigung erheblich», so Dr. Heinrich Ueberwasser, Anwalt der FFW. Das kantonale Justiz- und Sicherheitsdepartement (JSD), das für die Kantonspolizei zuständig ist, muss nun seine erteilte Abschussgenehmigung begründen.

Die FFW ruft zu einem Runden Tisch auf, damit gemeinsam neue Lösungen gefunden werden können, die keine Abschüsse unschuldiger Tiere beinhalten — Tiere, welche genau den Charme des einzigartigen und beliebten Friedhofs am Hörnli ausmachen. «Unser Rekurs hat dazu beigetragen, den geplanten Abschuss der Rehe in letzter Minute zu verhindern», erklärt Vera Weber, Präsidentin der FFW. «Jetzt müssen wir den nächsten Schritt machen: Es gibt konkrete Vorschläge für ein effektives Wildtiermanagement der Rehpopulation am Hörnli, ohne sie erlegen zu müssen.» Das Gesuch um ein Gespräch am Runden Tisch wurde gestern an das JSD geschickt.

Bild: © Oswald Bieli

 

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